Wespen: “Jetzt sind sie auf der Überholspur”

Nach dem Einbruch im Frühsommer holen die Plagegeister jetzt durch das warme und trockene Wetter auf. Wird es noch ein Wespensommer?
Dornbirn Sie sind heuer früh gestartet. Dann gab es einen Einbruch, bedingt durch die nassen Monate Mai und Juni. “Doch jetzt sind sie auf der Überholspur. Die vergangenen beiden Wochen sind viele Meldungen bei uns eingegangen”, erzählt Elisabeth Ritter, Leiterin der Fachberatung in der inatura.

Optimales Wetter
Die Rede ist von Wespen, die warmes, trockenes Wetter mögen und derzeit viel Nahrung in Form von anderen Insekten finden. “Dieses Wetter eignet sich auch optimal zum Nestbau”, erklärt Ritter. Wenn das Wetter so bleibe, dann holen die Wespen weiter auf. Ob es ein Wespensommer wird, bleibt abzuwarten, da die Hautflügler erst im August und September Hochsaison haben.

Ablenkfütterung
Für die meisten Menschen sind Wespen nervig, wenn sie auf Futtersuche sind und am Tisch mitnaschen wollen. Sie mögen Süßes und kreisen daher gerne um Säfte und Fallobst oder sind an Orten, an denen es Blütennektar zu finden gibt. “Mit proteinreicher Nahrung wie Insekten oder Fleisch und Würsten von unseren Tischen füttern sie ihre Larven”, bemerkt Ritter. Damit die gelben Quälgeister nicht zu nervig werden, schlägt die Leiterin der inatura-Fachberatung eine Ablenkfütterung vor. “Abhilfe sollten beispielsweise reife Trauben schaffen, die vom Esstisch möglichst weit weg platziert werden”, gibt die Biologin einen Tipp.

Nützliche Insekten
Von den mehreren hundert heimischen Wespenarten, gibt es nur 14 Arten, die ein Volk bilden. “Die meisten jedoch führen einen Single-Haushalt”, erklärt Ritter. Am bekanntesten sind die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, da sie die größten Staaten bilden und am Tisch auf Futtersuche sind. Trotz ihres nervigen Rufs sind Wespen Nützlinge. Sie spielen wie Hornissen – sie sind die größte Wespenart – eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Sie haben eine wichtige Bestäuberfunktion, sind natürliche Schädlingsbekämpfer, vertilgen viel Ungeziefer und sie dienen Vögeln, Spitzmäusen oder Dachsen als Nahrung. Normalerweise stechen sie nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Vor allem für Allergiker können ihre Stiche gefährlich werden. In schweren Fällen können allergische Reaktionen sogar lebensbedrohlich sein.
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Professionelle Hilfe
Nester der geschützten Insekten sollte man nicht anrühren. “Fühlt man sich bedroht, sollte man einen Schädlingsbekämpfer informieren, der das Nest fachmännisch entfernt”, rät Ritter.
![ABD0104_20190726 – SIEVERSDORF – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 19.06.2019, Brandenburg, Sieversdorf: Wespen bauen unter einem Dachvorsprung ein Nest. Die Polizei warnt vor Wucherforderungen dubioser Kammerjger. Anlass ist ein Fall in Dsseldorf, wo zwei Frauen fr die Entfernung eines Wespennestes mehr als 4000 Euro bezahlen mussten, wie die Polizei am Freitag berichtete. Die Firma zur raschen Lsung […]](/2024/07/ABD0104-20190726-1-768x582.jpg)
Von dem derzeitigen warmen Wetter profitieren auch andere Plagegeister. “Es könnte ein mückenreicher Sommer werden”, so Elisabeth Ritter abschließend.
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