Töpfern verhilft Hobbykünstlern Katharina und Thomas zu einem meditativen Zustand

Töpferneulinge und Keramikkünstler finden seit April 2023 in der Tonhalle Dornbirn eine neue Heimat für ihr Handwerk.
Darum geht’s:
- Tonhalle Dornbirn bietet Raum für kreative Keramikarbeit
- Gründer Jonas Hardege teilt seine Leidenschaft fürs Töpfern
- Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene vertiefen Kenntnisse
Dornbirn In der Tonhalle Dornbirn im Hatlerdorf herrscht am sonnigen Spätnachmittag reger Betrieb. In der offenen Werkstatt entstehen an der Töpferscheibe mit Fingerspitzengefühl kleine Kostbarkeiten aus Ton. Einen Tisch weiter werden gerade Teller und Tassen bemalt. Eine Besucherin zählt gerade zusammen, wie viel Ton sie verwendet hat und wie lange sie in der Werkstatt war. Jonas Hardege, Gründer der Tonhalle, steht am Tresen, rechnet ab und erzählt, warum Dornbirn seit April 2023 eine Tonhalle hat.

Vom Hobby zum Beruf
“Keramik war ein Hobby für mich. Ich habe in der Tonhalle Wien angefangen und sogar dort gearbeitet. Das Konzept hat mir gefallen”, erinnert sich Hardege. In die Tonhalle könne man einfach hinkommen und töpfern sowie sich mit Gleichgesinnten austauschen. Als der gelernte Geologe aus privaten Gründen nach Vorarlberg gezogen ist, hat er sich von seinem ursprünglichen Beruf eine Pause gegönnt, sich die Töpferschürze angezogen und gibt nun sein Wissen über das Handwerk weiter.
Alle Utensilien werden gestellt
Während der Öffnungszeiten der Tonhalle können Einzelpersonen die Räumlichkeiten, Töpferscheiben, Brennöfen und andere Utensilien verwenden, um eigene Stücke aus Ton herstellen zu können. “Für den Besuch der offenen Werkstatt sind Vorkenntnisse nicht unbedingt notwendig”, erklärt Jonas Hardege, den vor sieben Jahren die Leidenschaft fürs Töpfern gepackt hat. Nur für das Glasieren braucht es Grundwissen.

Eine der Kundinnen, die an diesem Nachmittag die Tonhalle besucht, ist Juli aus Rebstein (Schweiz). Auch sie hat das Keramikstudio für sich entdeckt. “Ich mache gerne handwerkliche Sachen und habe früher getöpfert”, erzählt sie. Die Fotografin empfand die Tätigkeit anfangs als frustrierend. “Ich war angespannt, verkrampft und bekam nichts zentriert.”
Technik verfeinern
Um das Töpfern von Grund auf zu erlernen oder auch zu vertiefen, werden Kurse angeboten. Jonas Hardege leitet am frühen Abend gerade einen Kurs für Fortgeschrittene mit vier Teilnehmenden.






Einer, der sich für diesen Kurs eingeschrieben hat, ist Thomas. Nach der Einführung durch den Kursleiter geht er direkt dazu über, den beigen Tonklumpen auf der rotierenden Töpferscheibe mit seinen Händen zu formen. “Ich bin hier, um Techniken zu üben und sicherer zu werden”, erklärt der Harder, der durch YouTube-Videos auf das Töpfern gekommen ist. Daraufhin hat er zum Geburtstag einen Einsteigerkurs geschenkt bekommen und ist begeistert vom Handwerk. “Das Töpfern ist meditativ”, fasst er zusammen und formt den Ton mit seinen Fingern weiter.



In ihre Arbeit vertieft sitzt Kursteilnehmerin Katharina zwei Plätze weiter. Sie erwartet sich nach dem Kurs kein Ergebnis. “Einfach etwas zu machen, das macht Spaß. Das Töpfern ist meditativ. Es ist eine ruhige, entspannende Beschäftigung”, fasst die Rankweilerin, die seit einem halben Jahr töpfert, zusammen und widmet sich mit einem Lächeln wieder ihrem Werk.

