Die Schönheit des Rätikons erleben

Vorarlbergs schönste Wanderungen – präsentiert von Irmgard und Peter Mayerhofer (Teil 5/6).
Bei der Anfahrt ins Montafon begrüßt einem die markante Tschaggunser Mittagsspitze bereits von weitem. Durch ihre vorgelagerte Position ist sie ein ausgezeichnetes Aussichtspodest und gewährt fantastische Blicke ins Tal sowie in die umliegende Bergwelt des Rätikons und weit darüber hinaus. Die letzten Meter zum Gipfel erfordern bergsteigerische Erfahrung und hohe Trittsicherheit. Aber auch, wer den Gipfel auf Grund der Schwierigkeit nicht erreicht, wird beim Rest der Tour mit einer fabelhaften Landschaft und herrlichem Bergpanorama belohnt.

Anstieg Von Latschau wandert man zunächst auf dem Fahrweg Richtung Lindauer Hütte. Bei der Weggabelung, welche man nach einer guten Viertelstunde erreicht, wählt man den linken Weg und gelangt auf diesem kurz darauf zur Volspora-Alpe. Hier eröffnet sich der wunderbare Blick auf die Drei Türme und die Sulzfluh, welche einem für den Rest des Tages immer wieder begleiten. Bei der Alpe zweigt man links auf den Weg Richtung Alpila-Alpe und Tilisunahütte ab und geht auf eine Waldschneise zu. Der Wanderweg führt links der Schneise steil im Wald rasch höher.

Oberhalb der Waldgrenze trifft man auf die Alpila-Alpe. Hinter den Alphütten geht es nach links auf den nunmehr blau-weiß markierten Mittagsspitzsteig. Man gelangt auf einen Rücken und wandert anschließend steil, aber ohne besondere Schwierigkeiten in einigen Kehren hinauf bis zur kleinen Einsattelung rechts der Mittagspitze. Ab hier wird es felsig und schwierig. Ein ungesicherter und nicht markierter Steig führt die letzten knapp 100 Höhenmeter zum Gipfel, wobei man sich am besten an einer sich klar abzeichnenden Felsrinne orientiert, durch die man mit einigen leichten Kletterpassagen den Gipfel erreicht.
Tschaggunser Mittagsspitze (2168 m)
Schwierigkeit: schwierig
Gehzeit: 6 Stunden
Höhenunterschied: 1100 Hm
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Latschau
Einkehrmöglichkeit: Alpila-Alpe, Gasthof Montabella (Latschau)
Aktuelle Infos und Rückmeldemöglichkeit auf www.vorarl-BERG.at
Abstieg Der Abstieg kann prinzipiell über den gleichen Weg erfolgen. Wer allerdings noch etwas länger in dieser beindruckenden Berglandschaft verbringen möchte und dafür bereit ist, weitere ca. 150 Höhenmeter sowie ca. eine Stunde Umweg in Kauf zu nehmen, dem kann empfohlen werden, vom Mittagsspitzsattel den Kamm entlang Richtung Südwesten zum Schwarzhornsattel (2166 m) zu wandern. Von dort geht es rechts hinunter zum wunderschön gelegenen Tobelsee und weiter hinab zur Alpila-Alpe. Ab hier folgt man dem bekannten Weg durch den Wald ins Gauertal und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
