Autofreie Zone beim Rad-Ried-Tag

Am Sonntag genossen viele Familien das Ried zwischen Lauterach und Lustenau.
Lustenau, Lauterach „Das könnte ruhig jeden Sonntag so sein“, schwärmte Sarita Amann (36), die mit ihren beiden Kindern Valerie (5) und Flora (3) durch das Ried radelte und dabei ganz unbeschwert die schöne Natur beobachten konnte. „Alles ist so ruhig. Wir haben sogar Rehe auf den Feldern entdeckt“, erzählte sie. Grund für den autofreien Sonntag im Ried war der traditionelle Rad-Ried-Tag, der von den „plan b“-Gemeinden veranstaltet wurde. Der Andrang war groß, die Freude bei den Radfahrern, Spaziergängern und den Kindern deutlich zu sehen. Mitten auf der Straße radeln zu können, ohne dass Autos an einem Vorbeifahren und dabei die Schönheit der Riedlandschaft betrachten, hat für die Teilnehmer des Rad-Ried-Tages einen ganz besonderen Charme.

Natur bewusst betrachten
„Wir haben uns heute dazu entschlossen durch das Ried zu spazieren, da wir möglichst lange diese wunderbare Ausnahmesituation genießen wollen. Zudem nimmt man zu Fuß alles anders wahr“, erklärte Christoph Härle. Er radelt jeden Tag diese Route und hat schon oft brenzlige Situationen erlebt.

Auch Helga Zeller (80) ist mit ihrem Rad von Bregenz zur Senderbrücke geradelt, um sich dort zu stärken. „Die Fahrt durch das Ried war heute traumhaft. Ich wünschte, ich könnte diese Tour öfters mit meinem Rad einschlagen.“

Treffpunkt Senderbrücke
Um halb elf am Morgen starteten die Radfahrer vom Lustenauer Kirchplatz und vom Bruno-Pezzey-Stadion in Lauterach mit ihrer Radfahrt bis zur Senderbrücke. Dort erwartete die Besucher ein reiches kulinarisches Angebot, ein Fahrrad-Parcours für die Kinder, Musik sowie die Verlosung für den Wettbewerb „Vorarlberg radelt“ und für „Radkilometer wachsen“.

„Heute sieht man deutlich, dass viele kleine Kinder mit Helm ausgestattet mit dem Laufrad durchs Ried geradelt sind. Sie wachsen schon mit diesem Bewusstsein auf, sicher durch die Straßen zu fahren“, sagte Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer.

Die plan b-Gemeinden hatten den Vorschlag das Ried jeden Sonntag von Ostern bis zum Nationalfeiertag für den motorisierten Verkehr zu sperren. „An einem Sonntag als Familie sicher durchs Ried zu radeln wäre eine sinnvolle und vor allem leistbare Freizeitbeschäftigung.“

Doch dieser Vorschlag wurde vom Land abgewendet. „Hier geht es ums Wollen. Die plan b-Gemeinden werden hier nicht lockerlassen“, sagte Fischer. Bleibt zu hoffen, dass ihre Vorschläge gehört werden: Die vielen Kinder und Familien, die sich diesen besonderen Tag nicht entgehen ließen, würden das Ried gerne öfters erkunden und auch einmal in andere Gemeinden radeln können. Bernadette von Sontagh
