Bregenzer Stadtpfarrkirche erstrahlt in neuem Glanz

Das Bregenzer Kirchenbaujuwel wird am Sonntag von Bischof Benno wieder eingeweiht.
Bregenz Eineinhalb Jahre nach Beginn der Renovierungsarbeiten kommt es am Sonntag, 20. Oktober, um 9.30 Uhr, zur feierlichen Wiedereinweihung der Bregenzer Stadtpfarrkirche St. Gallus durch Landesbischof Benno Elbs. Im Anschluss an die Messfeier lädt die Pfarre St. Gallus zu einem Fest im Innenhof des Kapuzinerklosters ein.

Feierliche Messfeier
Die Einweihung einer Kirche ist ein nicht alltägliches Ereignis, das entsprechend gefeiert werden will. Den besonderen Festakt der Wiedereinweihung erlebt die Pfarrgemeinde St. Gallus, wenn nach erfolgter Renovierung der Landesbischof in einer feierlichen hl. Messe die Stadtpfarrkirche wieder ihrer Bestimmung übergeben wird. Die Messfeier wird musikalisch mitgestaltet von „FrauaPower“, „Grandi Amici“, dem Kirchenchor und „Los Padres Cantates“. Bereits am Samstag gibt es um 18 Uhr ein Preopening mit anschließender Agape für die an den Renovierungsarbeiten Beteiligten.

Unerwartete Funde
Mitte April letzten Jahres wurden vom Bundesdenkmalamt die Renovierungsarbeiten in der Stadtpfarrkirche St. Gallus aufgenommen. Die Arbeiten förderten unerwartete Entdeckungen zu Tage. So wurden steinerne Zeitzeugen der letzten 1000 Jahre entdeckt. Ein Alemannengrab mit Schwertbeigabe wurde gefunden und wiederentdeckt wurde eine begehbare Gruft mit 36 alten Priestergräbern.

Heiligenfiguren und Fresken
Arg in Mitleidenschaft gezogen wurden die letzten 300 Jahre die Decken- und Wandgemälde und die Heiligenfiguren. Ruß, Verschmutzungen, Übermalungen, von teils starken Rissen durchzogen und Schimmelbildung bereiteten Sorge. Es drohten sogar ganze Teile der Fresken runterzubrechen. Unter Projektleitung von Prof. Claudio Bizzarri nahm sich ein fünfköpfiges Team um Restauratorin Mara Emprechtinger der Fresken an, um sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Technische Einrichtungen erneuert
Neben den denkmalpflegerischen Arbeiten war die Pfarre St. Gallus gefordert, Licht- und Tontechnik auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Komplett zu erneuern war das Heizsystem. Es musste den Erfordernissen des Denkmalschutzes angepasst und den heutigen Anforderungen nach Energieeffizienz gerecht werden.
Der Finanzierungsbedarf für die Restaurierung und Renovierung wurde von der Pfarre St. Gallus mit 2.171.000 Euro beziffert. An Zuschüssen sicherten die Diözese 326.000 Euro, das Bundesdenkmalamt, das Land Vorarlberg und die Landeshauptstadt Bregenz je 262.000 Euro zu. Die Pfarre St. Gallus steuerte aus ihrem Haushalt 200.000 bei. Der beträchtliche Rest von 859.000 Euro musste über Spenden aus der Bevölkerung und ein Bankdarlehen abgedeckt werden. HAPF