Startschuss für die Vogelfütterung: Tipps für ein gut besuchtes Futterhaus

In einer gut sortierten Futterstelle kann man im besten Fall etwa 30 verschiedene Vogelarten beobachten. Welche Voraussetzungen dafür gegeben sein sollten, erklärt Ornithologin Johanna Kronberger den VN.
Darum geht’s:
- Anfang November ideal für Einrichtung der Futterstellen
- Vielfältiges Futterangebot für Körner- und Weichfresser wichtig
- BirdLife Österreich lädt zur Vogelzählung im Januar ein
Schwarzach Obwohl das aktuelle milde Wetter eher an den Altweibersommer erinnert, ist doch spätestens mit Anfang November die Saison am Vogel-Futterhaus in vollem Gange. Die Gartenvögel sind auch im Winterhalbjahr auf natürliche Nahrungsquellen wie Insekten, Wildkräuter- und Baumsamen sowie Früchte angewiesen.

Vielerorts sind die Futterstellen bereits mit Meisen, Finken, Sperlingen und Co bevölkert. Spätestens Anfang November ist der ideale Zeitpunkt, die Futterstellen einzurichten – so finden die Vögel frühzeitig ihren Futterplatz und wissen, wo sie sicher Nahrung finden. Am liebsten nehmen diese Futterstellen an, wenn sich in der Nähe Büsche befinden, die den Vögeln Deckung und Fluchtmöglichkeiten bieten. „Dabei sollten am besten Silofutterhäuser oder Futtersäulen verwendet werden, die das Futter durch einen Spalt oder eine kleine Öffnung abgeben. Wichtig ist, auf die Hygiene zu achten“, erklärt Ornithologin Johanna Kronberger von der Vogelschutzorganisation BirdLife Vorarlberg den VN: „Die Vögel sollten nicht direkt im Futter sitzen, denn sonst könnten Krankheiten übertragen werden.“

Sonnenblumenkerne, Obst und Hirse auf dem Speiseplan
Doch was steht bei den gefiederten Tieren auf dem Speiseplan? Buchfink, Haussperling, Grünfink und Gimpel sind typische Körnerfresser, die mit ihren starken Schnäbeln Samen leicht aufknacken können. Für sie sind Hanfsamen, Mohn, Leinsamen oder Buchweizen zur Fütterung gut geeignet. Für Weichfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig eignen sich Sonnenblumenkerne und Hirse. “Aber auch Rosinen und frisches Obst, sofern es nicht friert, wird von Weichfressern gerne angenommen”, erklärt die Ornithologin.

Wenn sich zwei streiten
Wo viele Vögel zusammentreffen, kommt es unweigerlich zu Konkurrenz: Einzelne, konkurrenzstärkere Arten wie etwa die Grünlinge vertreiben kleinere Vögel vom begehrten Platz am Futterhaus. Auch innerhalb einer Art setzen sich vielfach immer dieselben, stärkeren Individuen durch. Damit auch kleinere Vögel zum Zug kommen, empfiehlt es sich, mehrere unterschiedliche Futterhäuser oder Futtersäulen mit verschiedenen Futtersorten anzubieten, eventuell auch etwas weiter voneinander entfernt. Diese und weitere Tipps zur Vogelfütterung sind in der Broschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“ nachzulesen, kostenfrei zu bestellen unter: office@birdlife.at oder 01/523 46 51.

Die Stunde der Wintervögel schlägt wieder
Bald schlägt außerdem die Stunde der Wintervögel. Egal, ob im eigenen Garten, auf der Terrasse oder auch im nächsten Park: von 4. bis 6. Jänner 2025 heißt es wieder mitzählen. Österreichs größtes Citizen-Science-Projekt von BirdLife Österreich lädt alle Menschen in Österreich ein, mitzumachen und eine Stunde lang die Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden. Alle Informationen unter https://www.birdlife.at/page/stunde-der-wintervoegel
Broschüre zur richtigen Vogelfütterung
Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich informiert in der reich bebilderten Gratisbroschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“ umfassend über die Vogelfütterung und stellt alle Futterhausbesucher im Porträt vor, zu bestellen unter office@birdlife.at oder 01/523 46 51. So sind Vögel wie Menschen gut vorbereitet auf die kommende „Stunde der Wintervögel“, Österreichs größte Vogelzählaktion, von 4. bis 6. Jänner 2025, wenn es bereits zum 16. Mal heißt: „Zähl mit uns!“.