Gnadenfrist für den Doppelmayr-Zoo

Bewilligung vor der Erneuerung. Weiterer Zeitplan noch ungewiss.
Wolfurt Der Doppelmayr-Zoo in Wolfurt hat ein Ablaufdatum. Wie mehrfach berichtet, plant der Seilbahnhersteller an seinem nunmehrigen Hauptstandort im Gewerbegebiet Hohe Brücke einen 200-Millionen-Euro-teuren Erweiterungsbau, in den nach der Fertigstellung unter anderem das Werk Kella ziehen soll. Auf den Flächen, die in Rickenbach durch die Umsiedelung frei werden, sind Wohnungen geplant. Auch für den größten, privat geführten Tierpark Vorarlbergs, der sich unmittelbar hinter dem Werksgebäude Kella befindet, gibt es dann keinen Platz mehr. „Die Zukunft des Zoos ist mit der Übersiedelung des Werks von Rickenbach ins Areal Hohe Brücke eng verknüpft. Die administrative Infrastruktur des Zoos ist Teil unseres Werks. Mit der Übersiedelung unseres Standorts ist auch diese Infrastruktur dann nicht mehr vorhanden“, erläutert Doppelmayr-Sprecherin Julia Schneeweiß.


Den Doppelmayr-Zoo gibt es seit 1963. Wie lange er noch geöffnet bleibt, ist derzeit noch unklar. „Wir sind aktuell in der logistischen Planung sowie der Einreichplanung des Erweiterungsprojekts im Areal Hohe Brücke. Davon abhängig sind in weiterer Folge der Baustart und der Fertigstellungstermin. Die weitere Planung erfolgt dann Schritt für Schritt“, ergänzt die Sprecherin. Ein großer Wunsch der Teilnehmer des Bürgerbeteiligungsprozesses („der Zoo muss erhalten bleiben“) wird damit wohl nicht in Erfüllung gehen. Vorläufig gibt es für den Zoo aber eine Gnadenfrist.


Der Seilbahnhersteller hat nun, wie im Februar angekündigt, bei der Bezirkshauptmannschaft (BH) Bregenz um die Neubewilligung nach dem Tierschutzgesetz für die Haltung von Tieren angesucht. Die aktuelle Bewilligung, die befristet auf acht Jahre erteilt wurde, läuft nämlich Ende des Jahres aus. „Wir sind inmitten des Bewilligungsverfahrens und zuversichtlich, dieses Ende des Monats gemeinsam mit den Behörden abschließen zu können“, sagt Julia Schneeweiß. Wie aus der Kundmachung der BH hervorgeht, werden im Doppelmayr-Zoo derzeit 613 Tiere aus 93 Arten gehalten – Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten und Fische.


Stichwort Rickenbach: Der Wolfurter Ortsteil rund um den ehemaligen Doppelmayr-Firmensitz soll von einem Industriestandort in ein Dorf zurückverwandelt werden. Gemeinsam mit der Gemeinde Wolfurt wurde dazu ein Masterplan erarbeitet. Im September 2023 ist der Startschuss für die erste Bauetappe gefallen. Bis Ende 2026 entstehen 60 Wohnungen, ein Gasthaus namens „Konrad“ mit zwölf Zimmern, ein Veranstaltungssaal, zwei Tiefgaragen sowie Gewerbe- und Handwerksflächen. Zudem ist neben einem Dorfplatz und einer Promenade entlang des Bachs die Sanierung von drei Bestandsbauten geplant. Zwei weitere Bauetappen sollen folgen.




