Der Bergfink klopft an: Stunde der Wintervögel 2025 lädt zum Mitmachen ein

Start der größten Citizen-Science-Aktion des Landes. Vom 4. bis 6. Jänner 2025 schlägt wieder die „Stunde der Wintervögel“. So machen Sie mit.
Darum geht’s:
- Stunde der Wintervögel 2025 lädt zur Vogelbeobachtung ein.
- Schneefälle treiben viele Vogelarten in Siedlungsgebiete.
- Ergebnisse liefern wichtige Daten zur Entwicklung von Vogelpopulationen.
Schwarzach Eine orangefarbene Brust und eine Vorliebe für Bucheckern: Der Bergfink, ein Wintergast aus Skandinavien, könnte am kommenden Wochenende zum Star in Vorarlbergs Gärten werden. Die jüngsten Schneefälle treiben ihn und viele andere Vogelarten aus höheren Lagen in die Siedlungen, wo sie nach Futter suchen. Perfekte Bedingungen also für die Stunde der Wintervögel, die von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich bereits zum 16. Mal organisiert wird.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Von 4. bis 6. Jänner 2025 sind alle Vogelfreunde eingeladen, eine Stunde lang Vögel zu beobachten und ihre Beobachtungen zu melden. Egal, ob auf dem Balkon oder im Garten, jede Sichtung ist wertvoll – selbst wenn kein gefiedertes Tier gesehen wird, ist dies eine wichtige Information. Ziel der Aktion ist es, langfristige Trends in der heimischen Vogelwelt zu erkennen. Im vergangenen Jahr nahmen allein in Vorarlberg 1280 Hobby-Ornithologen an der größten Wissenschafts-Aktion des Landes teil.
Futterstellen locken Vögel an
Die derzeitige Wetterlage könnte die Zählung in Vorarlberg besonders spannend machen. „Grundsätzlich suchen Vögel bei niedrigen Temperaturen und Schnee verstärkt Futterstellen in Siedlungen auf, da sie im Freiland weniger Nahrung finden“, erklärt die Vorarlberger Ornithologin Johanna Kronberger. „Durch die geschlossene Schneedecke in höheren Lagen ist es gut möglich, dass mehr Vögel in tiefergelegene Gebiete kommen werden.“

Besondere Aufmerksamkeit könnte in diesem Jahr den Bergfinken zuteilwerden, die derzeit in größerer Zahl zu beobachten sind. „Dass sie hierzulande vermehrt anzutreffen sind, hängt von Faktoren wie der Nahrungsverfügbarkeit in ihren Brutgebieten im Norden und dem Bruterfolg ab“, erklärt Kronberger.
Nordische Gäste und lokale Brutvögel
Neben nordischen Brutvögeln sind auch heimische Vögel Teil der Winterbeobachtungen. So ziehen Kohl- und Blaumeisen zum Teil zu, auch Schwanzmeisen kommen häufig aus nördlicheren Regionen zu uns. Bei Amseln hingegen sind etwa 50 Prozent der Tiere heimische Brutvögel, während die andere Hälfte aus nördlicheren Gebieten zuwandert, erläutert Kronberger. “Die Brutsaison in Vorarlberg war heuer eher schwierig, da es lange kalt und nass war. Vor allem Meisen hatten weniger Nachwuchs.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Tipps für die Fütterung
Damit sich Vögel an Futterstellen wohl und sicher fühlen, hat Kronberger hilfreiche Tipps parat: „Futterhäuschen sollten übersichtlich platziert sein, sodass die Vögel Feinde wie Katzen oder Greifvögel rechtzeitig erkennen können. Gleichzeitig sollten Versteckmöglichkeiten in der Nähe vorhanden sein, etwa Büsche oder Bäume, in die sie flüchten können.“ Essensreste sind für die Fütterung ungeeignet, warnt die Expertin: „Alles, was schimmelig oder faul ist, tut den Vögeln nicht gut.“ Wichtig sei außerdem, auf die Hygiene zu achten: “Die Tiere sollten nicht in ihrem Futter stehen.”

Eine Stunde zählt
Teilnehmen ist einfach: Zwischen 4. und 6. Jänner eine Stunde lang Vögel beobachten, die höchste Zahl gleichzeitig sichtbarer Exemplare pro Art notieren und die Ergebnisse online bis 16. Jänner unter www.birdlife.at oder per Post melden. Den Teilnahmefolder gibt es ebenfalls auf der Homepage oder kann telefonisch bestellt werden.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist mittlerweile das größte Citizen-Science-Projekt und begeistert Menschen in ganz Österreich. Dabei geht es nicht nur um die Freude an der Vogelbeobachtung, sondern auch um wissenschaftliche Erkenntnisse. Indem Jahr für Jahr die Vogelwelt dokumentiert wird, entstehen wertvolle Daten, die zeigen, wie sich Populationen und Lebensräume entwickeln.
Diese Vogelarten könnten Sie entdecken:

Bei uns trifft man Bergfinken vor allem in Gruppen mit anderen Finken an. Ihr Futter suchen sie überwiegend am Boden. In Größe und Form ist er dem Buchfink ähnlich, jedoch hat der Bergfink eine deutlich orange gefärbte Brust und Schulterpartie. Der Bauch ist zudem weiß, wie auch der Bürzel. Anton Faustmann



Wolfgang Schweighofer

Die Schwanzmeise lebt in Wäldern mit viel Unterholz und gebüschreichen Parks und Gärten. Dieser Winzling mit den überdimensional langen Schwanzfedern besitzt ein sehr lebhaftes Wesen und turnt häufig an Ästen herum. Der Schwanz ist dabei eine willkommene Balancierhilfe. Lukas Grabher



So Machen Sie mit
- Teilnahmefolder kostenfrei telefonisch unter 01/522 22 28, per E-Mail: office@birdlife.at anfordern oder (mit genauer Anleitung) online unter birdlife.at/stunde-der-wintervoegel herunterladen.
- Zählen: Beobachten Sie an einem Tag (4., 5. oder 6. Jänner) zu einer selbst gewählten Uhrzeit im Zählzeitraum eine Stunde lang und notieren Sie dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl an Individuen, die Sie in diesem Zeitraum gleichzeitig sehen.
- Melden: Sie können Ihre Meldung ab dem 4. Jänner bekanntgeben. Zählergebnis auf der Meldeplattform birdlife.at/stunde-der-wintervoegel eingeben. Diese ist bis 16. Jänner freigeschaltet. Oder ausgefüllten Meldebogen per Post retournieren (Einsendeschluss: 14. Jänner 2025): BirdLife Österreich, Diefenbachgasse 35/1/6, 1150 Wien, senden.