Legionellen-Alarm: Schwierige Suche nach der Quelle

Erste Erhebungen zu den Legionellenfällen brachten keine Gemeinsamkeiten. Noch zwei Patienten auf Intensivstationen.
Bregenz „Wir werden wohl keine gemeinsame Quelle für den Ausbruch finden.“ Dieses Fazit zieht Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher nach den ersten Erhebungen, die im Zusammenhang mit den am Dienstag bekanntgewordenen fünf Fällen von Legionellen-Erkrankungen von den Bezirkshauptmannschaften durchgeführt wurden. Soweit derzeit bekannt, bestehen zwischen den Betroffenen keinerlei Verbindungen. Grabher vermutet, dass die am 2. Jänner 2025 von den Landeskrankenhäusern gemeldeten Fälle noch aus dem Dezember stammen könnten. Im Oktober gab es beispielsweise vier Fälle. Pro Jahr werden in Vorarlberg zwischen 18 und 25 Erkrankungen registriert, die auf eine Infektion mit den Bakterien von Legionellen zurückzuführen sind.
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Wie die VN berichteten, mussten insgesamt fünf Personen wegen Legionellen in den Landeskrankenhäusern behandelt werden. Drei von ihnen benötigen eine intensivmedizinische Betreuung. Für einen Patienten war der Transfer an die Universitätsklinik nach Innsbruck erforderlich. Dafür kommen gute Nachrichten aus den Landeskrankenhäusern. Von den dort behandelten zwei Legionellen-Erkrankten liegt inzwischen nur noch ein Patient intensiv, der andere konnte auf die Normalstation verlegt werden. Zwei weitere Betroffene konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Legionellen, die sich über vernebeltes Wasser verbreiten, können eine schwerwiegende Lungenentzündung verursachen, auch als Legionärskrankheit bekannt. Einen leichteren Verlauf zeigt die zweite Legionellen-Erkrankung, das sogenannte Pontiac-Fieber. Es klingt nach wenigen Tagen meist von selbst ab. Legionellen sind Umweltkeime, die sich bei entsprechenden Bedingungen sehr rasch im Wasser vermehren. Das gilt etwa auch für Hausleitungen. Die Bakterien gelangen dann über Klimaanlagen, Luftbefeuchter, Duschen und Wasserhähne ins Umfeld des Menschen. Ursache für die Verbreitung ist eine zu geringe Erhitzung des Wassers.

Analyse in die Wege geleitet In den aktuellen Fällen wurden in den Wohnhäusern und im Umfeld der Betroffenen Wasserproben gezogen und zwecks Analyse an die Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien geschickt. Auf Prognosen, bis wann Ergebnisse vorliegen, will sich Wolfgang Grabher nicht festlegen. Nur so viel: Ein paar Tage werde es schon dauern. Die Anzahl der gemeldeten Legionellenfälle blieb in den vergangenen Jahren mit 18 bis 25 ziemlich konstant, wobei die 25 Fälle einen kleinen Ausreißer markieren.