Vom Keller bis zum Tragseil – der Umbau der Karrenseilbahn läuft auf Hochtouren

Bauarbeiter statt Fahrgäste: In der Talstation der Karrenseilbahn wird aktuell kein Stein auf dem anderen gelassen. Die Modernisierung bringt technische, räumliche und logistische Verbesserungen für Gäste und Mitarbeiter.
Dornbirn Wo sonst Wanderer und Fahrgäste ein- und ausgehen, bestimmen derzeit Bauarbeiter das Geschehen. Seit Jahresbeginn wird die Talstation der Karrenseilbahn in Dornbirn modernisiert. Das Ziel: Bis Ende März soll der öffentliche Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Arbeiten sind umfassend – bis auf den zentralen Technikbereich blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Bis zu 30 Handwerker unterschiedlicher Gewerke arbeiten täglich Hand in Hand, um die Modernisierung rechtzeitig abzuschließen. Während Spengler, Zimmerer, Elektriker und Seilbahntechniker in Aktion sind, werden neue Fassadenteile mit dem Kran in Position gebracht, Dächer abgedichtet und Böden bearbeitet.

Die ursprüngliche Talstation wurde 1996 für 100.000 Beförderungen geplant. Zuletzt transportierten wir jährlich rund 350.000 Menschen mit der Seilbahn auf den Karren“, erklärt Herbert Kaufmann, Vorstand der Dornbirner Seilbahn AG. Dies mache die technischen und funktionellen Verbesserungen dringend notwendig. Zu den Neuerungen gehört unter anderem eine zweite Kassa, die die Abfertigung beschleunigen soll. „Der Aufenthaltsbereich für die Besucher wurde in den vergangenen Tagen mittels Betonfertigteilen um eine Achse um etwa 2,6 Meter verbreitert“, erklärt Kaufmann bei der Besichtigung der Baustelle im Rohzustand. Um die Zugänglichkeit zu verbessern, werden die neuen öffentlichen Toilettenanlagen vom Keller einen Stock höher wandern. Der neue Einstieg in die Gondel sowie beim Abgang solle ebenfalls den Komfort verbessern.



Nicht nur für die Gäste, sondern auch hinter den Kulissen gibt es bedeutende Veränderungen. Ein neues Lager wird künftig die Versorgung des derzeit ebenfalls geschlossenen Karrenrestaurants erleichtern. Die angelieferten Waren können dann gelagert und gekühlt werden. „Außerdem verschafft uns dieses Lager die Möglichkeit, die Getränke und Lebensmittel mit der Gondel auf die Bergstation zu schaffen, ohne den Personenverkehr zu stören“, zählt Kaufmann einen weiteren Vorteil des neuen Raumes auf.


Zusätzlich entstehen über dem Kunden-Aufenthaltsbereich drei bis vier neue Arbeitsplätze für die Mitarbeiter der Seilbahn AG. „Die bisherigen Arbeitsplätze haben wir zwischenzeitlich am Campingplatz untergebracht“, verrät Kaufmann. Die Mitarbeiter sollen auch einen Aufenthaltsraum sowie Duschen und eine Umkleide erhalten.


Die technische Steuerung der Seilbahn – das Herzstück – wird auch gleichzeitig mit der Erweiterung erneuert. Derzeit sind die Techniker gerade mit dem Spannen des Tragseils in der Tal- und Bergstation beschäftigt. „Auch die sonst halbjährlich stattfindenden Revisionsarbeiten werden mit den Modernisierungsarbeiten gebündelt, um eine doppelte Schließung der Bahn zu vermeiden“, erklärt der Seilbahnvorstand.

Die Handwerker haben noch bis Ende März Zeit, die Arbeiten abzuschließen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den Zeitplan schaffen. Wir sind gut gestartet. Die Gewerke greifen ineinander“, erklärt Polier Michael Witzemann. Bis dahin wird weiter gebohrt, gehämmert und geschliffen.





