Großer Auflauf für Bregenz-Mitte: So geht es mit dem Projekt weiter

Die Begleitgruppe hat erstmals getagt. Teilnehmer sprechen von einem “konstruktiven Prozess”.
Bregenz Wie geht es mit den Vorhaben in Bregenz-Mitte weiter? Am Donnerstag fand im Bregenzer Rathaus ein großes Treffen mit allen Projektbeteiligten statt. Bei der konstituierenden Sitzung der sogenannten Begleitgruppe waren knapp 30 Vertreter aus Politik, Land, Stadt, der ÖBB sowie der Projekte Seequartier, Seestadt und Römersiedlung dabei.
„Wir haben jetzt einen relativ guten Zwischenstand in der Gesamtplanung. Bei der Sitzung ist es darum gegangen, dass sich alle Stakeholder wieder einmal treffen und jeder über seine Projekte berichtet“, erläutert Bürgermeister Michael Ritsch. Bernhard Ölz, Prisma-Chef und Sprecher der Seestadt-Eigentümergesellschaft PRISES Quartierentwicklung, berichtet von einem „konstruktiven Prozess“: „Ich habe das Gefühl, dass die richtigen Leute in der richtigen Konstellation dran sind. Man hat wirklich die Zuversicht, dass bis Ende des Jahres die wichtigsten Punkte der Planung stehen“, sagt er und meint damit die öffentlichen Infrastrukturen wie Landesstraße, Bahnhof oder Radweg.

Ab April
Die Vereinbarungen zwischen Stadt, Land und ÖBB zum Neubau des Bahnhofs Bregenz wurden Ende April des Vorjahres unterzeichnet. Derzeit sei das Land dabei, ein Vorprojekt für die Landesstraße, die verlegt wird, zu entwickeln, schildert der Bürgermeister: „Bis Ende des Jahres ist das fertig. Der Landesstatthalter (Anm. Christof Bitschi) hat gesagt, dass es jetzt nur noch darum geht, wie die Straße ausgestaltet sein muss.“
Die Mobilitätsdrehscheibe ist laut Ritsch bereits fertig geplant und auch der Ausweichbahnhof auf Schiene. „Der Plan der ÖBB ist, dass im April der Bau des Ausweichbahnhofs beginnt. Das Erdgeschoss wird vor den Festspielen umgesiedelt, der erste und zweite Stock im Herbst. Danach kann mit dem Abbruch des Bahnhofgebäudes begonnen werden“, skizziert Ritsch die nächsten Projektschritte. Die ÖBB bestätigen: “Die Pläne für ein provisorisches Bahnhofsgebäude wurden bereits zur Genehmigung eingereicht. Die Gesamtfertigstellung des überwiegend aus Holz gefertigten Bauwerks ist im Laufe des Jahres vorgesehen. Eine vorgezogene, schrittweise Teilinbetriebnahme aller kundenrelevanten Bereiche wird angestrebt.” Der bestehende Steg zur Erschließung der Bahnsteige wird laut ÖBB instandgesetzt. Die Erneuerung der Rolltreppen soll bis Mitte Juni 2025 über die Bühne gehen. Der Abbruch des in die Jahre gekommenen alten Gebäudebestands liege indes im Einflussbereich der Seequartier GmbH, merken die Bahnverantwortlichen an.

Im Jahr 2026
Das neue Bahnhofsgebäude inklusive Unterführung zum Festspielbezirk ist im Bereich des derzeitigen Bahnhofs geplant. Das Busterminal soll, wie ein zusätzlicher Bahnsteig, parallel zu den Gleisen errichtet werden. Aktuell würden von den ÖBB alle Rahmenbedingungen für den neuen Bahnhof gemeinsam mit den Vertragspartnern Land Vorarlberg und Stadt Bregenz ausgearbeitet. “Durch die konstruktive Bearbeitung aller Themen wird der Start der Genehmigungsplanung im Jahr 2026 ermöglicht”, halten die ÖBB fest.
Für das Projekt Seestadt sei es wichtig, dass die groben Dinge in der Stadtentwicklung gelöst sind. „Wenn die stehen, können wir weitermachen. Wir haben das Areal nicht gekauft, damit es ein Parkplatz ist“, unterstreicht der Prisma-Chef. Deutlich weiter ist der Projektentwickler beim Projekt Weiherviertel, das in unmittelbarer Nähe zur Seestadt entstehen soll. Der Bebauungsplan ist seit wenigen Tagen rechtskräftig. “Die Idee ist, dass wir noch heuer die alten Häuser abreißen”, ergänzt Bernhard Ölz.