Am Freitag sind alle Augen auf den Mond gerichtet: “Ab 6 Uhr wird es spannend”

Vorarlberg / 11.03.2025 • 16:44 Uhr
Am Freitag sind alle Augen auf den Mond gerichtet: "Ab 6 Uhr wird es spannend"
“Besondere Himmelsereignisse wie Finsternisse sollte man sich nicht entgehen lassen”, sagt der Bludenzer Astronom Robert Seeberger.

Experte erwartet eine spannende Mondfinsternis. Das Wetter könnte den Vorarlbergern aber einen Strich durch die Rechnung machen.

Schwarzach Am Himmel bahnt sich ein besonderes Ereignis an: Eine Mondfinsternis (MoFi) in der Morgendämmerung. Das Schauspiel beginnt am Freitag (14. März) gegen fünf Uhr morgens. „Spannend wird es jedenfalls ab 6 Uhr“, kündigt der Vorarlberger Astronom Robert Seeberger an. Mit dem Wetter ist allerdings auch ein Spielverderber am Start.

Am Freitag sind alle Augen auf den Mond gerichtet: "Ab 6 Uhr wird es spannend"

Zu einer Mondfinsternis kommt es, wenn Sonne, Mond und Erde genau in einer Linie stehen und der Erdschatten damit auf die Mondoberfläche fällt. Seeberger erwartet diesmal ein recht spektakuläres Ereignis, da der Mond wegen einer optischen Täuschung in Horizontnähe sehr groß wirke.

Am Freitag sind alle Augen auf den Mond gerichtet: "Ab 6 Uhr wird es spannend"
Am 18. September 2024 in den frühen Morgenstunden war in Österreich eine partielle Mondfinsternis zu sehen. APA

Etwas zu sehen gibt es bereits kurz vor 5 Uhr. Der Experte erläutert: “Da tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein. Dieses frühe Phase der Finsternis ist nicht sehr auffallend. Ein diffuser, schwacher Schatten überstreicht vom Südostrand beginnend den Mond.” In die heiße Phase geht die MoFi kurz nach 6 Uhr, wenn der Kernschatten den Mond trifft und diesen zusehends bedeckt. “Tatsächlich handelt es sich bei der Finsternis vom Freitag um eine totale Mondfinsternis. Den gesamten Verlauf kann man jedoch nur von Nordamerika oder vom westlichen Teil Südamerikas aus verfolgen”, merkt der Astronom aus Bludenz an. In Vorarlberg geht der Mond am Freitag um 6.40 Uhr im Westen unter. Zu diesem Zeitpunkt sind laut Seeberger 35 Prozent der Mondfläche verdunkelt.

Am Freitag sind alle Augen auf den Mond gerichtet: "Ab 6 Uhr wird es spannend"
Robert Seeberger blickt gespannt auf Freitag.

Susanne Lentner von der GeoSphere Austria (ehemals ZAMG) bezweifelt allerdings, dass man überhaupt etwas von der MoFi zu sehen bekommt. „Die Chancen stehen schlecht“, betont sie. „Was die Details angeht, ist die Vorhersage zwar noch nicht auf ganz sicheren Beinen, aber so viel kann man sagen: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man am Freitag in der Früh den freien Himmel nicht sieht. Er wird von Wolken bedeckt sein.“ Die Details seien deswegen noch recht unsicher, weil Vorarlberg von den Störungen eher am Rand betroffen ist. Ein Fragezeichen steht folglich auch hinter den Prognosen für das Wochenende. “Wir sind uns auch noch nicht sicher, wie schnell das wieder vorbei sein wird. Es schaut aber eher noch nach Tiefdruckeinfluss aus. Erst ab Montag geht es dann wieder in die andere Richtung – mit trockenem Hochdruckwetter“, merkt die Meteorlogin an.

Die gute Nachricht: Wer die Mondfinsternis am Freitag verpasst, hat dieses Jahr noch zwei weitere Gelegenheiten, eine Finsternis zu beobachten. Am 29. März gibt es eine partielle Sonnenfinsternis, am 7. September eine totale Mondfinsternis.

Beobachtungstipps

  • Einen Beobachtungsplatz mit freier Sicht zum Westhorizont wählen.
  • Fernglas, Handy-Kamera und falls vorhanden, Teleskop bereithalten.
  • Beobachtungsbeginn auf der Suche nach dem Halbschatten um 5 Uhr früh; ab 6.09 Uhr trifft der Kernschatten den Mond und bedeckt diesen zusehends; Untergang des Mondes um 6.40 Uhr