Ein Monat Waffenverbotszone – “Klientel am Bahnhof Dornbirn hat sich nicht verändert”

Mehr Polizei, städtische Security und eine Waffenverbotszone: Was sich für die Personen am Bahnhof änderte.
Darum geht’s:
- Waffenverbotszone in Dornbirn seit einem Monat in Kraft
- Mehr Polizeipräsenz, aber Klientel unverändert
- Sicherheits- und Polizeipräsenz wird positiv bewertet
Dornbirn Am 19. März wird die Waffenverbotszone rund um den Dornbirner Bahnhof einen Monat alt. Beinahe pünktlich zu diesem Anlass gab es in der Nacht auf Dienstag wieder einen Zwischenfall mit einem Messer: Im Kaplan-Bonetti-Haus wurden zwei Männer im Streit verletzt. Eine Person musste notoperiert werden, befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Die Umstände seien noch unklar, es gibt keine Zeugen der Tat. Beide Männer seien stark alkoholisiert gewesen.
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Auch der Bereich vor dem Eingang des Kaplan-Bonetti-Hauses befindet sich in der Waffenverbotszone. Es wäre nicht der erste Zwischenfall in diesem Bereich: Erst im Jänner kam es unter Bewohnern der Einrichtung zu einem Streit, der in einer Messerattacke gipfelte. Das Haus ist für etwa 90 Personen die einzige Alternative zu einem Leben auf der Straße.
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Mehr Polizei, gleiches Klientel
Eines bestätigt jeder, den man am und rund um den Bahnhof Dornbirn fragt: In den vergangenen Wochen war die Polizei spürbar präsenter am Verkehrsknotenpunkt. Und dies nicht nur zu den Stoßzeiten, sondern allgemein. Aber: “Das Klientel am Bahnhof hat sich durch die Waffenverbotszone nicht verändert”, spürt Taxifahrer Dietmar Ballweber keine Auswirkungen der Verordnung. “Erst gestern sah ich einen, der einfach nach einem vorbeifahrenden Bus trat.” Auch eine Kollegin bestätigt, dass es immer noch täglich zu Einsätzen der Polizei komme. Ein anderer klagt, dass Asylsuchende durch die langen Verfahren und das Arbeitsverbot zu oft in kriminelle Aktivitäten oder Extremismus abrutschen.

Ein Unternehmer ist sich nicht sicher, ob das Waffenverbot grundsätzlich hilft. Schließlich könnten die Kontrollen durch die Beamten auch als Provokation aufgenommen werden und ungewollte Reaktionen hervorrufen, befürchtet er eine Verschärfung statt Entspannung. Allgemein positiv wird aber die Security der Stadt aufgenommen, die ebenfalls am Busbahnhof Dornbirn patrouilliert. Auch besagter Unternehmer lobt diese und deren Umgang mit den Passanten.

Froh um die Security- und Polizeipräsenz sowie die Waffenverbotszone ist Asli Sahin, die im Dezember ein Lokal im AK-Gebäude am Bahnhofsareal übernahm. “Aus meiner Sicht kam das spät genug, man hätte vielleicht das ein oder andere verhindern können”, vermutet die Jungunternehmerin. Unsicher fühlte sich sich jedoch weder vor noch nach Einführung der Waffenverbotszone.
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“Ist das schon wieder ein Monat her?”, wundert sich die Verkäuferin in der Trafik. Sie verweist ebenfalls auf die spürbar verstärkte Präsenz der Exekutive. Aus ihrer Sicht ist ein Bahnhof nun einmal ein Bahnhof und kein Naherholungsgebiet. Und für das Verkehrsaufkommen passiere wenig. Die meisten Menschen müssten hier ja nur ein- und aussteigen. Die Verkäuferinnen gerade in der Trafik müssten sich schon öfters was anhören, der Arbeitsplatz sei nichts für Zartbesaitete. Aber gefährlich sei es nicht.