Wer wird Vize in Feldkirch? Rädler hat die Wahl zwischen mehreren Koalitionen

Nach der Stichwahl ist offen, mit wem Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) künftig regieren wird – und wer Vizebürgermeisterin oder Vizebürgermeister wird. Die Sondierungsgespräche in der Montfortstadt starten am Montag.
Darum geht’s:
- Bürgermeister Manfred Rädler (VP) hat mehrere Koalitionsoptionen in Feldkirch.
- Offen, wer Vizebürgermeister wird.
- Wahlbeteiligung (43,5 Prozent) etwas niedriger als vor zwei Wochen (46,5 Prozent)
Von Mirijam Haller & Matthias Rauch
Feldkirch Die Machtverhältnisse waren an sich bereits vor der Stichwahl klar: Die ÖVP mit 13 der 36 Mandate könnte sowohl mit den Freiheitlichen als auch mit den Grünen koalieren. Die Freiheitlichen, die 9 Mandate einbringen, sind für eine Mehrheit auf die Volkspartei angewiesen.

Doch noch ist das letzte Wort des politischen Zusammenspiels in der Montfortstadt nicht gesprochen. Der alte und neue Bürgermeister Manfred Rädler hat nun die Wahl, ob er die bisherige Koalition mit den Freiheitlichen fortführt – in deren Reihen er selbst seine politischen Anfänge nahm. Auch eine Koalition mit den Grünen (8 Mandate) würde sich anbieten – trotz des Konfliktthemas Stadttunnel.

“Es würde sich aber auch eine Kopie des Nationalrates mit Neos und SPÖ und es würde sich auch ein Spiel der freien Kräfte ausgehen”, betont der 60-Jährige im VN-Interview nach der Ergebnisverkündung. Man wolle ab Montag genau sondieren. “Dort, wo wir die größte Schnittmenge haben, wird wahrscheinlich eine Zusammenarbeit stattfinden.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
“Ich sehe das ein bisschen wie im Sport: Es sind zwei Athleten gelaufen, beide haben ihr Bestes gegeben und einer ist als erster über die Ziellinie gelaufen”, gibt sich Kerbleder sportlich. Sie sieht sich vom Ergebnis aber durchaus bestätigt. “Der Wählerwille ist klar erkennbar: Dass sich die Menschen in Feldkirch eine bürgerliche Stadtregierung wünschen”, richtet sie im Live-Interview mit den VN und VOL aus.

Sie betonte jedenfalls nach Ergebnisverkündung, dass sie als Vizebürgermeisterin zur Verfügung stehen würde: “Das, was ich vor der Wahl gesagt habe, gilt natürlich auch nach der Wahl, dass ich selbstverständlich zur Verfügung stehe und Feldkirch positiv weiterentwickeln möchte.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Duell mit Ansage
Es war erst die zweite Stichwahl in Feldkirch, seitdem die Direktwahl des Bürgermeisters vor 25 Jahren eingeführt wurde. 2020 setzte sich Wolfgang Matt von der Volkspartei gegen Daniel Allgäuer von den Freiheitlichen durch – mit ähnlichen Ergebnissen: Vor fünf Jahren sprachen sich in der Stichwahl knapp 62 Prozent für Matt aus, für Allgäuer 38 Prozent. Zum Vergleich: 2010 wollten noch 76 Prozent der Wähler im ersten Wahlgang Langzeit-Bürgermeister Wilfried Berchtold als Stadtoberhaupt haben.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Manfred Rädler erreichte im ersten Wahlgang vor zwei Wochen mit 36,8 Prozent der Stimmen zwar wie sein Vorgänger Platz eins in der Wählergunst. Doch Andrea Kerbleder von den Feldkircher Freiheitlichen lag im ersten Wahlgang bereits bei 27,5 Prozent, Clemens Rauch von den Grünen immerhin bei 20,3 Prozent, 2020 waren es noch 18,3 Prozent.
Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Stichwahl vor fünf Jahren erhöhte sich von 39,9 auf 43,5 Prozent etwas. Beim letzten Wahlgang vor zwei Wochen lag sie allerdings noch bei 46,4 Prozent.