Nachruf auf Marta Czerwinska-Eberle: Ein gelebter Traum

Vorarlberg / 01.04.2025 • 16:05 Uhr
Nachruf auf Marta Czerwinska-Eberle: Ein gelebter Traum
Am 11. März 2025 starb Marta Czerwinska-Eberle. Fotos: Handout/Canva

Eine beeindruckende Frau nahm Abschied von ihren Liebsten. Ein Rückblick auf das Leben der Psychologin Marta Czerwinska-Eberle aus Feldkirch.

Von Hartmut Hofer

Feldkirch Marta Czerwinska-Eberle hinterließ als Psychologin und Psychotherapeutin wertvolle Spuren. Sie war nicht nur eine angesehene Fachfrau im Land, sondern auch eine Frau mit großer Herzenswärme und unerschütterlichem Willen. Am 11. März erlag sie ihrer langen Krankheit, doch bis zuletzt begleitete sie ihre Klientinnen und Klienten. Ihre Tochter Dagmara und ihr Schwiegersohn Matthias waren bis zu ihrem letzten Atemzug an ihrer Seite.

Nachruf auf Marta Czerwinska-Eberle: Ein gelebter Traum
Martas modischer Stil war ihr Markenzeichen.

Marta wurde 1958 in Polen in einfachen Verhältnissen geboren. Sie wuchs unter dem kommunistischen Regime auf, doch ihre Ziele waren größer als die Grenzen. Sie erlangte die Matura, studierte Krankenpflege und arbeitete in einer Klinik. Vor 35 Jahren kam sie schließlich nach Vorarlberg. Ein Neuanfang in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache – doch Marta bewältigte diese Herausforderung mit Entschlossenheit.

Nachruf auf Marta Czerwinska-Eberle: Ein gelebter Traum
Marta als gelernte Krankenschwester in Polen.

Um arbeiten zu können, nostrifizierte sie ihr Krankenschwester-Diplom – mit geringen Deutschkenntnissen. Doch das war nur der erste Schritt. Bald begann sie ihr größtes Ziel zu verwirklichen: Sie studierte Psychologie im Landesbildungszentrum Schloss Hofen. Ihr Traum war es, unabhängig zu sein. Sie erfüllte sich diesen Traum, wurde selbstständig und eröffnete eine eigene Praxis in Dornbirn. Marta brachte ihr Wissen u. a. auch ins Vorarlberger Kinderdorf und ins Flüchtlingsheim in Gisingen ein.

Gleichzeitig zog sie als alleinerziehende Mutter ihre beiden Kinder Dagmara und Tomasz auf. Neben ihrer Tochter und ihrem Sohn hinterlässt Marta ihre Enkelinnen Pia und Nina. In ihren letzten Tagen bewegte sie besonders der Gedanke, dass sie an deren Hochzeiten nicht mehr tanzen konnte.

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Marta war sowohl als Krankenschwester wie auch als Psychologin kompetent und mit Herz für ihre Patienten da.

Marta war nicht nur engagiert, sondern auch eine Genießerin. Sie liebte auch die Natur und fand Kraft in ihrem Garten. Farben hatten für sie besondere Bedeutung, vor allem das leuchtende Rot der Rosen. Ihr Mode-Stil war ihr Markenzeichen. Unter Freunden war sie die „Grande Dame“, die mit Eleganz und Selbstbewusstsein einen Raum betrat und die Blicke auf sich zog.

Ihre größte Leidenschaft war aber das Lesen. Ihr Hunger nach Wissen war unstillbar. Für Vereine, Reisen oder andere Hobbys hatte sie keine Zeit – ihre Bücher stapelten sich in ihrer Wohnung, auf dem Nachtkästchen und in der Praxis.

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Martas Lebensmotto lautete: „Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume.“ Dieser Satz begleitete sie bis zuletzt. Trotz aller Hürden verwirklichte sie ihren Traum.

So bleibt Marta in Erinnerung: als kluge, mutige und lebensfrohe Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand nahm und andere mit ihrer Energie und ihrem Willen inspirierte. Ihre Spuren bleiben in den Herzen der Menschen, die sie geliebt und geschätzt haben.

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