Hickhack um Radweg-Aus vom Bregenzerwald ins Rheintal: “Wir halten nach wie vor daran fest”

Vorarlberg / 03.04.2025 • 16:23 Uhr
Hickhack um Radweg-Aus vom Bregenzerwald ins Rheintal: "Wir halten nach wie vor daran fest"
Das Land hat das Radwegprojekt über das Schwarzachtobel aus budgetären Gründen gestoppt.

Planungen gestoppt. Das sagt die Regio dazu. SPÖ bringt Anfrage ein.

Bregenz, Egg Die Verschiebung des Radwegprojekts Bregenzerwald-Rheintal lässt die Wogen hochgehen. Schwarz-Blau bremse die Menschen im Bregenzerwald aus, kritisierte der grüne Klubobmann und ehemalige Mobilitätslandesrat Daniel Zadra am Dienstag. NEOS-Verkehrssprecher Garry Thür legte nach: „Gerade in Zeiten, in denen viel Geld in große Straßenbauprojekte wie die Tunnelspinne fließt, braucht es ein klares Bekenntnis zur aktiven Mobilität.“

Am Mittwoch folgte im Landtag ein schwarz-grüner Rosenkrieg, bei dem Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) seinem ehemaligen Regierungspartner Daniel Zadra vorwarf, hinter seinem Rücken Radwege im Wert von 130 Millionen Euro versprochen zu haben. Die Behauptung rief am Donnerstag wiederum die Roten auf den Plan. „Es ist schon absurd, wenn der Landeshauptmann behauptet, er wäre hier über Budgetentscheidungen nicht informiert gewesen, während er noch vor einem Jahr selbst die Radverkehrsprojekte als großen Erfolg gefeiert hat“, wundert sich der SPÖ-Landtagsabgeordnete Reinhold Einwallner und möchte in einer Anfrage unter anderem wissen, welche Radwegprojekte seit 2019 zugesagt wurden und welche Projekte tatsächlich gesichert sind.  

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Seit Ende November 2023 steht fest, dass die alltagstaugliche Radwegverbindung vom Bregenzerwald ins Rheintal und retour über das Schwarzachtobel erfolgen soll. Darauf hatten sich das Land und die Regio Bregenzerwald nach einer Alternativenprüfung und einem Rechtsgutachten verständigt. Aufgrund der aktuellen budgetären Lage habe man ein gewisses Verständnis für die Verschiebung, sagt Regio-Obmann Guido Flatz. „Wir nehmen das jetzt einmal so zur Kenntnis, aber wir halten natürlich nach wie vor daran fest, dass wir eine gute Radweganbindung vom Bregenzerwald ins Rheintal und umgekehrt wollen“, unterstreicht er.

Keine Planungen

Weit fortgeschritten ist das Projekt bislang nicht. In einem nächsten Schritt sollten die Planungen und in weiterer Folge die Gespräche mit den Grundeigentümern in Angriff genommen werden. „Die Gespräche, speziell mit dem Land, das den Großteil des Geldes aufbringen muss, bleiben natürlich weiterhin aufrecht“, versichert Flatz.

Die Radwegtrasse, die von Schwarzach durch das Schwarzachtobel führt, soll ab dem Achraintunnel auf einer Anhöhe oberhalb der bestehenden Straße verlaufen, durch Alberschwende ist eine neue Trasse und entlang der Bregenzerwald-Straße (L 200) ein straßenbegleitender Geh- und Radweg nach Egg geplant. Laut der Studie des Verkehrsplanungsbüros Besch und Partner müssen dafür 130 bis 150 Grundeigentümer abgelöst werden. Die Kosten werden auf knapp 70 Millionen Euro geschätzt.