Umbruch in Spitälern: Zukunft der Kinder- und Jugendheilkunde in Bregenz unklar

Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHGB) bestätigt VN-Information: 14 Fächer auf dem Prüfstand, darunter auch die Pädiatrie im LKH Bregenz.
Bregenz In der Spitalslandschaft geht es ans Aufräumen, und dabei dürfte einiges ins Rollen kommen. Bei nicht weniger als 14 Fächern geht es um mögliche Zusammenlegungen, die von der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) auf VN-Nachfrage als „fächerspezifische, partizipative Strukturdialoge“ bezeichnet werden. Allerdings brodelt in manchen Bereichen die Gerüchteküche bereits ordentlich. Das betrifft vor allem die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Landeskrankenhaus Bregenz. Die KHBG bestätigt zumindest, wonach in Zusammenhang mit der Pädiatrie diskutiert wird, Abteilungsstrukturen standortübergreifend weiterzuentwickeln. Die finalen Pläne sollen im Herbst vorliegen. Dann erfolge auch eine Information an die breite Öffentlichkeit.
Weitreichende Folgen
Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Landeskrankenhaus Bregenz umfasst 23 Betten. 2023 wurden dort 2808 Belagstage, 2075 stationäre Aufenthalte und 7860 Ambulanzfrequenzen verzeichnet. Die Verweildauer der jungen Patienten betrug 1,35 Tage. Ein Drittel der stationären Patienten der Kinderabteilung in Bregenz können tagesklinisch betreut werden. Eine Schließung der Pädiatrie am LKH Bregenz hätte allerdings auch für die Geburtshilfe weitreichende Folgen, weil dann alle Risikogeburten nach Feldkirch verlegt werden müssten. Derzeit verfügt das Spital über eine pädiatrische Überwachungsstation, wo jährlich etwa 150 Neugeborene aufgenommen werden.

Noch hält sich die KHBG, was die, wohl auch durch den Spardruck beflügelten Veränderungen betrifft, ziemlich bedeckt. Nur so viel war aus der hauseigenen Kommunikationsabteilung zu vernehmen: „Mit dem Start der zweiten und dritten Phase des Vorarlberger Spitalscampus führen wir aktuell fächerspezifische, partizipative Strukturdialoge durch, bei denen die Rückmeldungen der betroffenen Abteilungen eine zentrale Rolle spielen.“ Ziel sei es, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln, die den Herausforderungen des Gesundheitssystems, insbesondere im Hinblick auf Personal, Demografie und Finanzierung, gerecht werden. Im Rahmen dieses Prozesses würden aktuell in 14 Fächern verschiedenste Arbeitsthesen besprochen, unter anderem werde im Bereich der Pädiatrie diskutiert, Abteilungsstrukturen standortübergreifend weiterzuentwickeln. Solange keine abschließenden Ergebnisse vorliegen, könnten dazu jedoch keine endgültigen Aussagen getroffen werden. Die sind für Herbst in Aussicht gestellt.

Für Insider der Krankenhausszene käme eine Schließung der Pädiatrie im LKH Bregenz nicht überraschend. Sie wird sogar als durchaus sinnvoll bezeichnet, zumal die Distanzen zwischen den Spitälern relativ gering sind und Konzentrationen die Behandlungsqualität steigern. Die Schließung der Pädiatrie in Bregenz wäre im Übrigen nicht die erste. Bereits 2012 kam für die Kinderabteilung im LKH Bludenz das Aus.