Im Eiltempo zum neuen Bahnhofsgebäude: “Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir es schaffen”

Der Countdown läuft: Demnächst kann am Bahnhof auch wieder kurz geparkt werden.
Bregenz Da fährt praktisch der Zug drüber: Bis zum Start der Festspiele soll der Ersatzbahnhof in Bregenz in Betrieb gehen. “Uns wurde ein ambitioniertes Ziel mitgegeben – und das bei einem Planungsstart im September 2024. Am 7. April haben wir mit dem Bau begonnen”, skizziert ÖBB-Projektleiter Dominik Lumetzberger.

Geplant ist, dass bis Mitte Juli der Warteraum, der Kassenbereich, das Reisebüro, das Büro des Verkehrsverbunds und die WC-Anlagen vom alten Gebäude in das Erdgeschoß übersiedelt sind. Auch die Verkaufsfläche für die Bäckerei soll bis dahin fertig sein, aufgrund des Vergabeverfahrens dauere es aber noch, bis ein Bewerber einziehen kann, erläutern die ÖBB.

Im Sommer gibt es wegen der Festspiele eine Baupause. Die Fertigstellung der beiden oberen Geschoße mit Garderoben, Ruheräumen und Büros ist Anfang 2026 vorgesehen. Mittlerweile sind seit dem Baustart knapp sieben Wochen vergangen und Dominik Lumetzberger ist “vorsichtig optimistisch, dass wir es schaffen. Im Moment liegen wir im Zeitplan”, sagt er. Der Holzbau ist aufgerichtet. Gerade wird der Vorplatz asphaltiert. Der Innenausbau läuft. “Die ersten WCs werden schon installiert”, merkt der Projektleiter an.

Um den Arbeitnehmerschutz weiter gewährleisten zu können, hätten die ÖBB in das alte Bahnhofsgebäude einen Millionenbetrag investieren müssen. Die Entscheidung fiel daher auf den vorzeitigen Bau eines Provisoriums, das während des Bahnhofneubaus ohnehin benötigt wird.

Der Standort auf dem bestehenden Parkplatz war laut Lumetzberger praktisch alternativlos. “Zum einen ist es mitunter die einzige Fläche, die noch im Eigentum der ÖBB ist. Bei allen anderen Flächen hätte man sich in Abhängigkeit von Privatinvestoren begeben müssen. Zum anderen funktionieren der Busplatz, die Rolltreppen oder die Zugänge zu den Bahnsteigen noch so wie im Bestand, und wir müssen nur einmal ein Provisorium aufstellen. Das Gebäude ist jetzt so platziert, dass es stehen bleiben kann, bis das neue Bahnhofsgebäude fertiggestellt ist”, zählt der Projektleiter auf.

Die Holzfassade wird rot, davor kommt ein Laubengang. “Die leicht schrägen Holzlamellen sind nicht nur Gestaltungselement, sie dienen auch als Überhitzungsschutz und vor allem als Überdachung, damit ich trockenen Fußes von der Wartehalle zum WC komme”, ergänzt Lumetzberger.

Auf dem Vorplatz wird eine Fahrradabstellanlage mit 240 Plätzen errichtet. Daneben entsteht ein neuer Aufzug. Der bestehende Lift befindet sich im Vorbau neben der Kassenhalle, die früher oder später abgerissen wird. Bei den ÖBB rechnet man damit, dass das Ausweichgebäude den alten Bahnhof für sieben bis zehn Jahre ersetzen wird. “Das Ziel wäre, dass 2031 mit dem Bau begonnen wird und 2034 die Gesamtinbetriebnahme erfolgt”, führt Dominik Lumetzberger aus. Die konkreten Planungen sollen nächstes Jahr in Angriff genommen werden.

Das Provisorium kostet laut ÖBB 4,5 Millionen Euro. Weitere zwei Millionen Euro werden in die neuen Rolltreppen investiert. Zwei sind bereits in Betrieb, die dritte zu den Bahnsteigen 4 und 5 soll in der Kalenderwoche 26 erfolgen. Parkplätze, auf denen man das Auto längere Zeit stehen lassen kann, wird es nicht mehr geben. Ab nächster Woche stehen laut Lumetzberger aber wieder Kurzparkplätze für das Bringen und Holen zur Verfügung.








