Kirchliche Chormusik als große Leidenschaft

Mit der TV-Übertragung der Pfingstmesse aus der St. Luzius Kirche in Göfis erlebt Andreas Lampert ein echtes Highlight.
GÖFIS Die Messgestaltung zu Pfingsten steht für den Kirchenchor St. Luzius unter einem ganz besonderen Stern. Denn der ORF und ZDF übertragen den Messgottesdienst am 8. Juni live aus der Pfarrkirche in Göfis. Die 3400-Seelen-Gemeinde aus dem Walgau steht also am Pfingstsonntag im Mittelpunkt des klerikalen Geschehens im deutschsprachigen Raum. Beginn der Messe ist um 9.30 Uhr. Zelebriert wird sie von Bischof Benno Elbs, die Predigt liest Walter Juen. Das Ganze findet im Rahmen der 50-Jahr-Feierlichkeiten zum Umbau der Pfarrkirche Göfis statt.

Möglich gemacht hat dieses kirchliche TV-Großereignis Andreas Lampert, der auch als Gesamtleiter der Messgestaltung fungiert. „Ich habe schon vor zwei Jahren bei der Diözese um eine Rundfunkmesse angefragt. Im letzten Jahr kam uns das Woodstock der Blasmusik dazwischen, umso mehr freut es mich, dass es nun klappt. Vor einem Jahr bekam ich den Anruf, dass ich mir den Termin aussuchen kann.“ Besonders erfreut ist er, dass der Komponist Rihards Dubra aus Riga eigens nach Göfis kommen wird. Aufgeführt wird sein Werk „Missa Simplex X“, das Dubra auf Wunsch von Andreas Lampert komponiert hat. Sechs Projektanten aus Vorarlberg verstärken den Chor, der aus insgesamt 42 Personen besteht.
„Ich verspüre keine Nervosität, das wäre als Gesamtleiter auch schlecht.“
Andreas Lampert, Chorleiter

Chorsänger im Stephansdom
Schon als Kind fühlte sich der 62-jährige Göfner der kirchlichen Chormusik zugehörig. „Mein Vater war ein Urgestein in diesem Metier“, erzählt er, woher die Leidenschaft stammt. Vor 26 Jahren absolvierte Lampert die Chorleiter-Ausbildung und investierte auch sonst viel Zeit in die Kirchenmusik. Im Jahr 2016 führten seine Wege nach Wien Richtung Stephansdom. „Ich habe ein Praktikum gemacht und bin dafür innerhalb eines Jahres 36 Mal in die Bundeshauptstadt hin- und retour gefahren.“ Die Liebe zur Chormusik hat sich dabei weiter vertieft.

Er schaffte es schließlich sogar zum Kantor, was als große Auszeichnung gilt. Lampert ist immer noch als Chorsänger im Stephansdom aktiv und war auch bei der Verabschiedung von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien im Einsatz. Angesichts der bevorstehenden Pfingstmesse in der St. Luzius Kirche fühlt er sich bestens gerüstet. „Ich verspüre eigentlich keine Nervosität, das wäre als Gesamtleiter auch schlecht.“ Rund vier Wochen dauerten die Vorbereitungen, drei Wochen wurde intensiv geprobt. Ganz neu ist das Programm nicht, schließlich gab es bereits im Vorjahr eine Art Generalprobe bei einer Radiomesse. Mit dem selig gesprochenen Pfarrer Carl Lampert, von dessen Geburtshaus er nur 200 Meter entfernt wohnt, ist der Göfner allerdings nicht verwandt.

Ausbildung reizt ihn
Beruflich ist Andreas Lampert seit 1982 bei der Arbeiterkammer tätig, vor rund einem Jahr wurde er nach dem überraschenden Abgang von Eva King zum neuem AK-Direktor gewählt. Wegen seiner neuen Position verschob er auch vorläufig sein Ziel, die B-Ausbildung für Kirchenmusik in Wien zu absolvieren. „Sie reizt mich wie eine Operation am offenen Herzen“, bringt er einen chirurgischen Vergleich. Doch aufschoben ist nicht aufgehoben. „Spätestens in der Pension hole ich das nach.“ Pendeln muss er dann ja nicht mehr. Dazwischen findet er noch beim Radfahren einen Ausgleich. Wobei er auf ein E-Bike verzichtet. „Ich fahre lieber mit dem Bio-Bike“, erklärt er humorig, dass er ausschließlich auf Muskelkraft statt auf Elektromotor setzt.

Zur Person
Andreas Lampert
Alter 62
Wohnort Göfis
Familie verheiratet, 1 Tochter, 1 Sohn
Beruf AK-Direktor
Ausbildung u. a. Chorleiter
Hobbys Chormusik, Radfahren
