Baustopp beim Stadttunnel – diesmal wegen Containern

Die UVP-Behörde hat einen teilweisen Baustopp verhängt und prüft nun.
Darum geht’s:
- Teilweiser Baustopp von UVP-Behörde verordnet.
- Bürgerinitiative kritisiert Abweichungen der Baustelleneinrichtung.
- UVP-Behörde prüft.
Feldkirch Obwohl der Kran bei der Tunnelbaustelle in der Felsenau bereits aufgestellt ist, steht er still. Grund dafür ist ein von der Umweltverträglichkeitsprüfungsbehörde (UVP) ausgesprochener teilweiser Baustopp, der aktuell für die Baustelleneinrichtung im Bereich Felsenau gilt.
“Bei der aktuellsten Akteneinsicht hat sich gezeigt, dass von Seiten der Betreiber zum wiederholten Male Änderungen vorgenommen wurden, ohne die UVP-Behörde vorab darüber zu informieren”, kritisiert die Bürgerinitiative “stattTunnel” in einer Aussendung. Die Baustelleneinrichtung weiche erheblich vom bewilligten Projekt ab. Nach Ansicht der Initiative könnten die vorgenommenen Änderungen Risiken für die Sicherheit und Gesundheit von Menschen mit sich bringen. Auch Auswirkungen auf Lärm, Verkehrsaufkommen oder das subjektive Sicherheitsgefühl der Nachbarschaft seien denkbar.

Laut Projektleiter “geringfügige Änderungen”
Die UVP-Behörde des Landes hat daraufhin reagiert und einen vorübergehenden Stopp für die entsprechenden Bautätigkeiten verhängt. Dabei geht es konkret um die Werkstatthalle, die Containeranlage und den Kran – der eigentliche Tunnelvortrieb und andere Arbeiten, etwa an der Bahnbauverlagerung, seien nicht betroffen, erklärt Projektleiter Bernhard Braza auf VN-Anfrage. “Es handelt sich aus unserer Sicht um geringfügige Änderungen nach § 20 UVP-Gesetz – diese sind zulässig”, zeigt Braza wenig Verständnis für die Maßnahme. Die betroffenen Container oder die Halle seien bei dem Einreichprojekt ohnehin nur “beispielhaft dargestellt” worden. Dass nun überprüft werde, ob ein Container etwas anders steht als geplant, sei für ihn “nicht nachvollziehbar”.

Braza bestätigt, dass die Arbeiten an der Werkstatthalle und der Containeranlage derzeit nicht fortgesetzt werden dürfen. “Das führt natürlich zu Verzögerungen in diesem Teilbereich, auch wenn der Rest der Baustelle wie geplant weiterläuft.” Man habe gegen die Entscheidung der UVP-Behörde bereits Einspruch eingelegt. Bis zur Klärung bleibt der Kran in der Felsenau vorerst still.
Im Vorjahr gab es bereits einen Baustopp
Es ist nicht das erste Mal, dass die Arbeiten am Stadttunnel zum Stillstand kommen. Bereits im Mai 2024 musste ein Baustopp eingelegt werden, nachdem laut Land technische Optimierungen an den Plänen eine neuerliche Genehmigung erforderlich gemacht hatten. Damals betonte das Land, dass solche Unterbrechungen bei Großprojekten üblich seien.

Erst am Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft Feldkirch in einer anderen Causa rund um den Tunnelbau Entwarnung gegeben: Eine anonyme Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen möglicher Verstöße gegen den Baubescheid wurde nach Prüfung eingestellt. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von über 300 Millionen Euro bleibt weiterhin politisch und öffentlich umstritten. Der Haupttunnelvortrieb soll im Herbst beginnen, die Fertigstellung ist bis 2030 geplant.