Keine Gehaltserhöhung für Spitalspersonal

Stopp für Gehaltsreform in Spitälern. Bedenken gibt es auch gegen die Strukturreformen.
Darum geht’s:
- Gehaltserhöhung für Spitalspersonal vorerst abgesagt.
- Verhandlungen sollen nicht gänzlich eingestellt werden.
- Strukturreform der Vorarlberger Krankenhäuser umstritten.
dornbirn Nichts wird es vorerst mit der vom Land zugesagten großen Gehaltsanpassung für das Spitalspersonal. In diesem Jahr sollte eigentlich der zweite Teil dieses Prozesses, der das gesamte Personal umfasst, für den es jedoch eine Gesetzgebung braucht, auf Schiene gebracht werden. Für die Umsetzung hätte es aber die Zustimmung von Landeshauptmann und Finanzreferent Markus Wallner gebraucht.
Doch statt eines Ja kam am Montagabend die definitive Absage. “Für das kommende Jahr wird es gar nichts geben. Wir haben lediglich eine vage Zusage erhalten, wonach die Verhandlungen nicht gänzlich eingestellt werden sollen”, teilte Spitalsärztesprecher Hermann Blaßnig den Kolleginnen und Kollegen via Blog auf der Homepage der Ärztekammer mit. Was bei dieser Entscheidung zusätzlich verwundert: Die politisch Verantwortlichen im Land würden genau wissen, dass die Betriebsvereinbarung mit 30. November 2025 endet, wenn der Gehaltsanpassungsprozess bis dahin nicht umgesetzt worden sei.
Dabei habe es bereits mehrere Treffen in einer konstruktiven Atmosphäre gegeben. Die Aussicht, dass die Gespräche nicht gänzlich eingestellt werden, lässt Hermann Blaßnig trotz allem hoffen. Würde die Betriebsvereinbarung tatsächlich auslaufen, hätte das Auswirkungen auf die Dienstplangestaltung. “Verlängerte Dienste wären dann nicht mehr möglich”, nennt der Ärztesprecher ein Beispiel.
Orthopädie gegen Gynäkologie
Massive Bedenken gibt es außerdem gegen die im „Spitalscampus“ genannte Strukturreform für die Vorarlberger Krankenhäuser, weil laut Blaßnig etablierte Versorgungseinheiten zur Disposition stünden. So solle etwa die reibungslos funktionierende Orthopädie und Traumatologie im Krankenhaus Dornbirn im Austausch mit der Gynäkologie und Geburtshilfe nach Bregenz verlegt werden. Ein klarer Benefit sei da nicht erkennbar, moniert Blaßnig: “Wir fordern konkrete und mit Zahlen und Daten unterlegte weitere Gespräche mit allen Beteiligten.”