Hörbranzerin entdeckt gefürchteten Japankäfer im Garten: “Ich wollte gerade eine Gurke pflücken”

Vorarlberg / 25.07.2025 • 17:01 Uhr
Hörbranzerin entdeckt gefürchteten Japankäfer im Garten: "Ich wollte gerade eine Gurke pflücken"
Die Käfer bzw. deren Larven fallen laut Ages über mehr als 400 Pflanzenarten her.

Erster Fund in Vorarlberg. Land intensiviert die Überwachung.

Hörbranz, Bregenz Experten haben schon seit Längerem mit seiner Ankunft gerechnet, jetzt ist es offiziell: Der Japankäfer wurde erstmals in Vorarlberg nachgewiesen. Eine Frau aus Hörbranz habe das Tier in ihrem Garten entdeckt und es dem Amtlichen Pflanzenschutzdienst übergeben, teilte das Land am Freitag mit. „Es war reiner Zufall. Ich bin am Mittwochmittag durch den Garten gegangen, weil ich eine Gurke pflücken wollte, und dann ist der da gesessen. Ich hatte das Bild noch im Hinterkopf, weil es im Frühjahr in den Nachrichten war, habe dann aber noch ein Foto gemacht und Google gefragt. Dann war es eigentlich ganz klar, was es ist”, erzählt Katrin Schweiger (40) den VN. Das Haus der Schweigers befindet sich keine 200 Meter von der Rheintalautobahn (A 14) und dem Zollamt Hörbranz entfernt. Ganz in der Nähe, in einer Falle in Lindau, wurden erst vor wenigen Tagen erneut fünf männliche Käfer entdeckt. Der Käfer muss den Behörden gemeldet werden. Er unterliegt strengen Überwachungsmaßnahmen. 

Finderin Japankäfer
Katrin Schweiger entdeckte den Japankäfer am Mittwoch in ihrem Garten. Privat

Die Käfer bzw. deren Larven fallen laut Ages über mehr als 400 Pflanzenarten her – darunter Obstbäume, Weinreben, Wälder, Gemüsekulturen, Zierpflanzen und Rasenflächen. In Kloten bei Zürich, wo im vergangenen Sommer rund 2700 Japankäfer gefangen wurden, gilt auch heuer ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen und ein Transportverbot für Grüngut. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft greifen mit ähnlichen Maßnahmen durch.

Fallennetz

In Vorarlberg waren bereits 17 Lockstofffallen installiert. Mit dem aktuellen Einzelfund werde das Monitoring noch einmal intensiviert, informiert das Land. “Ziel ist es, frühzeitig eine mögliche Etablierung zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Maßnahmen basieren auf dem österreichischen Notfallplan.” Da die Käfer meistens als „blinde Passagiere“ per Fahrzeug eingeschleppt werden, liegt der Fokus auf Transitrouten, die sich in der Nähe von potenziellen Wirtspflanzen wie Grünland, Sportplätzen, Golfplätzen, Mais oder Apfelanlagen befinden. 

Zum Schutz der Landwirtschaft, des Gartenbaus und der heimischen Flora ruft das Land die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Verdachtsfunde müssen verpflichtend dem Amtlichen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden (landwirtschaft@vorarlberg.at oder Tel. 05574 511 25106). “Am Telefon wurde mir gesagt, ich soll den Käfer in einen Sack oder in ein Glas tun und dann sind sie eh schon gekommen, um ihn abzuholen”, schildert die Finderin aus Hörbranz. Was bei einem Fund zu tun ist? Ein Foto des Käfers aufnehmen, Fundort und -datum notieren, Käfer nach Möglichkeit einfangen und sicher aufbewahren (zum Beispiel in einem Behälter im Tiefkühlfach) und Verwechslungsmöglichkeiten mit verwandten Käfern beachten.

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