Was hinter dem Labubu-Trend steckt: “Sie machen mein inneres Kind glücklich”

Vorarlberg / 01.08.2025 • 11:30 Uhr
Was hinter dem Labubu-Trend steckt: "Sie machen mein inneres Kind glücklich"
Ob Labubu oder Lafufu: Diane Brändle (32) aus Hohenems liegen die Kuscheltiere sehr am Herzen. VN/AMW

Sie sind schrill, grinsen frech und kosten bis zu 240 Euro: Labubus, die skurrilen Plüschfiguren aus Asien, sorgen derzeit auch in Vorarlberg für Furore. Die VN haben sich erkundigt, was hinter dem Hype steckt – und warum die kleinen Monster für manche mehr sind als nur ein Trend.

Darum geht’s:

  • Labubus sind angesagte Plüschfiguren aus Asien.
  • Fans sind bereit dazu, viel Geld für ein Original auszugeben.
  • Diane Brändle besitzt bereits zwei dieser Plüschmonster und erklärt, warum sie auf den Trend aufspringt.

Von Anna Weissenbach

Dornbirn Spitze Zähne, ein freches Grinsen und bis zu 240 Euro wert: Die sogenannten Labubus sind längst mehr als nur Spielzeug. In Vorarlberg ist der Hype um die Plüschfiguren ebenfalls angekommen und löst große Nachfrage aus. So springen regionale Spielwarenhändler zunehmend auf den Trend aus Asien auf, der ursprünglich durch Blackpink-Star Lisa bekannt wurde.

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Weltweit stehen Fans Schlange, um an die begehrten Plüschfiguren zu kommen. AFP

Auf sozialen Medien avancieren die Monsterchen derzeit zum absoluten Muss. Wer dazugehören will, hängt sie sich als Taschenaccessoire an. Die originalen Figuren des chinesischen Herstellers Pop Mart gibt es ab etwa 20 Euro, limitierte Sammlerstücke erzielen auf dem Zweitmarkt aber auch Preise von über 240 Euro.

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Die originalen “ugly cute” Labubus sind in verschiedensten Formen erhältlich, aber müssen sich mittlerweile gegen täuschend echte Fälschungen durchsetzen.AFP

Für Fans ist dieser Preis aber längst nicht zu hoch: In Berlin warteten Sammler bis zu 21 Stunden vor dem ersten, neu eröffneten Pop-Mart-Geschäft, um ein Exemplar zu ergattern. In Großbritannien musste der Hersteller den Verkauf sogar vorübergehend stoppen – die Nachfrage war zu hoch. So kommt es, dass es auch in Vorarlberg viel Geduld, Insiderwissen und ein bisschen Glück braucht, um an ein Original zu kommen.

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Diane Brändle besitzt bereits zwei Labubus. Den VN erzählt sie, was hinter dem Trend steckt.

Auf Labubu folgt Lafufu

Diane Brändle (32) aus Hohenems wurde auf sozialen Medien auf den Plüschtier-Trend aufmerksam. “Zuerst habe ich sie gar nicht wirklich wahrgenommen. Aber als ich dann einen ‚Have-A-Seat-Labubu‘ bei einer Influencerin auf TikTok gesehen habe, war es um mich geschehen”, erzählt die 32-Jährige. Die gruseligen, aber irgendwie süßen Plüschwesen ließen sie nicht mehr los und mittlerweile besitzt sie zwei Stück. Dabei sei es gar nicht so einfach, die echten Labubus zu bekommen – ob im Internet oder in den heimischen Stores. “Inzwischen gibt es richtig gute Nachahmungen, sogenannte Lafufus”, erklärt Diane. Ob ihre beiden Exemplare tatsächlich echt sind, weiß sie nicht genau. Originale erkennt man unter anderem an den neun Zähnen, der Farbe und Verarbeitung des Gesichts, der Verpackung mit dem QR-Code, dem Material und an Proportionen und Ausarbeitung.

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In Überraschungsboxen verpackt weiß man beim Kauf nie, welches Monsterchen man bekommt.

“Eine tiefere Bedeutung”

Für 15 Euro im Billy Billig in Lustenau und für 25 Euro im Snackers Shop in Dornbirn hat sich die junge Mutter einen kleinen Traum erfüllt. “Man kauft sie, weil man mit dem Trend gehen will, weil die Plüschmonster einfach süß sind oder sogar, weil man auf eine Wertsteigerung hofft.” Für Diane habe das Kuscheltier aber noch eine tiefere Bedeutung: “Sie machen mein inneres Kind glücklich.” Denn Dianes Kindheit war nicht immer leicht. Mobbing prägte ihre Jugend. Die Stofffiguren erinnern sie heute an die Sicherheit, die ihr durch Freunde und Familie in dieser Zeit gegeben wurde, und sind für sie somit mehr als nur eine Modeerscheinung.

Wie bei jedem Trend gibt es auch hier Extreme. “Natürlich kann man für alles zu viel Geld ausgeben”, meint Diane. “Und wahrscheinlich wird man bei jedem Trend von irgendwem belächelt.” Trotzdem wünsche sie sich mehr Verständnis: “Man weiß nie, was ein Mensch gerade durchmacht. Vielleicht spenden diese Figuren Trost oder sind der einzige Freund, den jemand gerade hat”, gibt die 32-Jährige zu bedenken. “Aber egal für welchen Zweck, man tut niemandem weh damit und somit verdient jeder das Recht, sich an kleinen Dingen zu erfreuen – selbst wenn sie spitze Zähne und ein freches Grinsen haben.”