Großprojekt Umfahrungsstraße Alberschwende vor ungewisser Zukunft

Aufgrund des Sparkurses der Landesregierung hat die Straßenbauabteilung aktuell keine weiteren Schritte geplant.
Alberschwende Es gab schon viele Pläne für eine Verkehrslösung in Alberschwende: Die ersten Varianten wurden in den 1980er-Jahren vorgestellt und diskutiert. Der Prozess scheiterte 1992, weil es Befindlichkeiten in der Gemeinde gab. Ende 2010 nahm die Gemeinde einen erneuten Anlauf und leitete unter der Federführung des Landes ein konsensorientiertes Planungsverfahren ein. Es folgte ein Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung, der Anfang 2017 abgeschlossen wurde und eine Strategische Umweltprüfung (SUP). Der Beschluss der Vorarlberger Landesregierung hinsichtlich des empfohlenen Korridors liegt seit Anfang 2021 vor.

Seit Dezember 2022 laufen detailliertere Planungen für ausgewählte Bereiche. „Im Herbst 2025 wird das Projekt abgeschlossen werden. In diesem Zuge erfolgt auch eine Informationsveranstaltung am 20. Oktober 2025 für die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter und Ausschüsse der Gemeinde Alberschwende“, teilt die Abteilung Straßenbau auf Anfrage mit. Wie es danach weitergeht, ist unklar.

Der Alberschwender Bürgermeister Klaus Sohm wollte sich auf VN-Anfrage nicht dazu äußern. Vonseiten der Abteilung Straßenbau seien aktuell keine weiteren Schritte geplant, heißt es aus dem Landhaus. „Angesichts des eingeschlagenen notwendigen Sparkurses der Landesregierung, der auch im Bereich des Straßenbaus eine klare Prioritätensetzung bei der Umsetzung von Projekten erfordert, kann derzeit eine rasche Umsetzung der Ortsumfahrung Alberschwende realistischerweise nicht in Aussicht gestellt werden.“ Anfang 2017 war ein Baubeginn „in den nächsten zehn bis 20 Jahren“ im Gespräch.

Bekannt ist bislang, dass die Umfahrungsstraße von Schwarzach kommend zwischen der Firma oa.sys und Steinmetz Lenz von der bestehenden L 200 abzweigen und nach der Volksschule Dreßlen wieder dort einmünden soll (siehe Grafik). Ein Großteil, nämlich 3,2 Kilometer der 3,8 Kilometer langen Trasse, ist unterirdisch geplant. Die L 14 würde nicht wie bisher zwischen den beiden Gasthäusern Taube und Cäsar auf den Dorfplatz münden, sondern im Bereich des künftigen Mittelanschlusses bei der Firma Holzbautechnik Sohm.

Die aktuellen Planungen umfassen laut Straßenbauabteilung im Wesentlichen den Mittelanschluss und die Einbindung der Bucherstraße (L14) in die L 200 im Bereich Mittelanschluss. Ziel war, dass auf ein bis zwei Meter Genauigkeit festgelegt wird, wie die Umfahrungsstraße im Bereich Mittelanschluss verlaufen könnte und die Gemeinde weiß, welche Flächen wirklich betroffen sind. Das hat raumplanerische Gründe. Der größte Betrieb in Alberschwende, Sohm Holzbautechnik, hat soeben bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz eine Baubewilligung für eine neue Lagerhalle eingereicht. Das Grundstück liegt, ebenso wie etliche potenzielle Baugrundstücke, im festgelegten Korridor.
