“Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt” – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser

Im August 2022 litten das Dornbirner Forach und Rohrbach bereits unter Hochwasser. In der Nacht auf Freitag rückte allein die Dornbirner Feuerwehr zu knapp 260 Einsätze aus.
Dornbirn Eine Wasserwehr der Feuerwehr entlang der Forachstraße und ein See in der stadteigenen Wiese dahinter zeugen von der Flut der vergangenen Nacht. Genau drei Jahre ist es her, dass die Siedlung im Kiebitzweg neben dem Admira-Fußballplatz unter Wasser stand. Nun, nach den Niederschlägen in der Nacht auf Freitag, war die Situation dieselbe.


Am Vormittag sind die Anrainer damit beschäftigt, die Schäden der vorherigen Nacht zu beheben. “Viel geschlafen habe ich nicht”, erklärt einer der Bewohner des Kiebitzwegs. Er habe mindestens 30 Zentimeter Wasser im Erdgeschoss gehabt, Keller hat das Haus keinen.


Wenige Meter weiter zeugt eine automatische Wasserwehr an der Tiefgarageneinfahrt von unguten Erfahrungen mit dem Wasser. Die Wehr habe man vor drei Jahren installiert, auch starke Pumpen kann man vorweisen. Bei dem Hochwasser damals füllte sich der Keller in weniger als fünf Minuten vollständig. Und auch heuer ist man nicht nur erschöpft von der langen Nacht, sondern auch wütend.


Ein Anrainer verweist auf den von der Feuerwehr entlang des Karlsgrabens provisorisch aufgeschütteten Damm. “Den hätte man schon längst aufschütten müssen, nun musste es die Feuerwehr unter widrigsten Umständen tun”, ärgert er sich. Schließlich ist der Karlsgraben, in den der Müllerbach fließt, hier einer der wichtigsten Abflüsse und weit weniger eingefasst als der nahe Fischbach. Im Kiebitzweg verweist man auf jahrelange Debatten und Rechtsstreitigkeiten seit dem Hochwasser vor drei Jahren – und hofft, dass nach dem Bürgermeisterwechsel ein Umdenken stattfindet.
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Beinahe 400 Einsätze
Die Feuerwehr stemmte sich vor allem in Dornbirn wortwörtlich gegen die Flut. Allein im Großraum Dornbirn wurden mit Stand 10.30 Uhr in den vorhergehenden 24 Stunden 259 Einsätze aufgrund der Niederschläge verzeichnet, in Vorarlberg waren es insgesamt 398 Einsätze. Ein Auto musste aus einer gefluteten Unterführung gerettet werden, vor allem nahe der Wasserläufe wie dem Küferbach und dem Karlsgraben waren Wohnräume und Keller unter Wasser. Dasselbe galt für den Friedhof im Dornbirner Rohrbach.
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Die Florianijünger der Stadt wurden nicht nur mit Mannstärke, Pumpen und Wassersperren aus Götzis, Koblach und Lustenau unterstützt. Auch die Bergrettung und die Stadtpolizei wurden in den Einsatz eingebunden. Abseits der Messestadt war vor allem das Unterland in Richtung Kummenberg betroffen.