“Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt” – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser

Vorarlberg / 22.08.2025 • 10:45 Uhr
"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Die Wassersperre im Forach, jenseits des Karlsgrabens die Abwasserreinigung. Hier hatten die Anrainer eine schlaflose Nacht – und ärgern sich. Denn vor drei Jahren war die Situation ähnlich.VN

Im August 2022 litten das Dornbirner Forach und Rohrbach bereits unter Hochwasser. In der Nacht auf Freitag rückte allein die Dornbirner Feuerwehr zu knapp 260 Einsätze aus.

Dornbirn Eine Wasserwehr der Feuerwehr entlang der Forachstraße und ein See in der stadteigenen Wiese dahinter zeugen von der Flut der vergangenen Nacht. Genau drei Jahre ist es her, dass die Siedlung im Kiebitzweg neben dem Admira-Fußballplatz unter Wasser stand. Nun, nach den Niederschlägen in der Nacht auf Freitag, war die Situation dieselbe.

"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Eine Wassersperre südlich des Kiebitzweges erinnert an den Einsatz vergangene Nacht. VN
"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Die Wiese zwischen Karlsgraben und dem Admiraplatz ist am Morgen danach noch ein See.VN

Am Vormittag sind die Anrainer damit beschäftigt, die Schäden der vorherigen Nacht zu beheben. “Viel geschlafen habe ich nicht”, erklärt einer der Bewohner des Kiebitzwegs. Er habe mindestens 30 Zentimeter Wasser im Erdgeschoss gehabt, Keller hat das Haus keinen.

"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Eine automatische Wassersperre. Im Forach hat man Erfahrungen mit Überschwemmungen.VN
"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Anrainer haben sich mit leistungsstarken Pumpen ausgestattet oder andere Maßnahmen zum Schutz ihres Eigentums getroffen, seit vor drei Jahren ganze Räume geflutet waren.VN

Wenige Meter weiter zeugt eine automatische Wasserwehr an der Tiefgarageneinfahrt von unguten Erfahrungen mit dem Wasser. Die Wehr habe man vor drei Jahren installiert, auch starke Pumpen kann man vorweisen. Bei dem Hochwasser damals füllte sich der Keller in weniger als fünf Minuten vollständig. Und auch heuer ist man nicht nur erschöpft von der langen Nacht, sondern auch wütend.

"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Die Feuerwehr erhöhte in der Nacht den Damm auf der Nordseite des Karlsgrabens. VN
"Ich hoffe, sie glauben es uns jetzt" – In Dornbirn überraschte nicht jedes Hochwasser
Das Gras zeigt an, wie hoch der Karlsgraben Wasser führte. VN

Ein Anrainer verweist auf den von der Feuerwehr entlang des Karlsgrabens provisorisch aufgeschütteten Damm. “Den hätte man schon längst aufschütten müssen, nun musste es die Feuerwehr unter widrigsten Umständen tun”, ärgert er sich. Schließlich ist der Karlsgraben, in den der Müllerbach fließt, hier einer der wichtigsten Abflüsse und weit weniger eingefasst als der nahe Fischbach. Im Kiebitzweg verweist man auf jahrelange Debatten und Rechtsstreitigkeiten seit dem Hochwasser vor drei Jahren – und hofft, dass nach dem Bürgermeisterwechsel ein Umdenken stattfindet.

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Beinahe 400 Einsätze

Die Feuerwehr stemmte sich vor allem in Dornbirn wortwörtlich gegen die Flut. Allein im Großraum Dornbirn wurden mit Stand 10.30 Uhr in den vorhergehenden 24 Stunden 259 Einsätze aufgrund der Niederschläge verzeichnet, in Vorarlberg waren es insgesamt 398 Einsätze. Ein Auto musste aus einer gefluteten Unterführung gerettet werden, vor allem nahe der Wasserläufe wie dem Küferbach und dem Karlsgraben waren Wohnräume und Keller unter Wasser. Dasselbe galt für den Friedhof im Dornbirner Rohrbach.

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Die Florianijünger der Stadt wurden nicht nur mit Mannstärke, Pumpen und Wassersperren aus Götzis, Koblach und Lustenau unterstützt. Auch die Bergrettung und die Stadtpolizei wurden in den Einsatz eingebunden. Abseits der Messestadt war vor allem das Unterland in Richtung Kummenberg betroffen.

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