“Es gibt keinen Tag ohne Üben”

Sanfte Klänge und harte Arbeit: Amalia Rümmele absolvierte mit nur 19 Jahren den Bachelor in Musik.
Dornbirn Das Musizieren liegt Amalia im Blut. Die junge Dornbirnerin wuchs in einer musikalischen Familie auf und durfte bereits mit fünf Jahren selbst in die Welt der Musik eintauchen. Seither ist das Cello Amalias treuer Begleiter und sie verzaubert mit dem schönen Cellospiel nicht nur die Menschen in ihrem Umfeld, sondern auch die Jury von zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben.

Begonnen hat Amalias musikalische Leidenschaft an der Städtischen Musikschule Dornbirn. Ihre damalige Lehrerin im Bereich der elementaren Musikpädagogik war der Meinung, dass das Cello besonders zu Amalia passen würde. “Ich habe ein kleines Cello bekommen”, erzählt die talentierte Musikerin. “Dann habe ich angefangen zu spielen und seitdem nicht mehr aufgehört.” An Unterstützung von ihrer Familie mangelte es dabei nie – so hat Amalias Vater, ausgebildeter Musiker, vor allem die ersten zwei Jahre ihres Cellounterrichts fleißig mit seiner Tochter geübt.

Musikgenie
Auch der Umzug nach Wien wurde Amalia ermöglicht: Die zwölf Jahre junge Cellistin durfte wegen ihres Potenzials an der Privatuniversität für Musik und Kunst der Stadt Wien zunächst im Vorbereitungslehrgang und später im Bachelor studieren. “Ich habe aber dann gemerkt, dass ich etwas Neues brauche – neue Inspiration und neue Anregungen”, so Amalia. Im Jahr 2022 hat die gebürtige Dornbirnerin ihr Bachelorstudium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bei Martina Schucan fortgesetzt. Durch einen unerwarteten Ausfall konnte Amalia bei der Professorin vorspielen und diese sofort von ihrem musikalischen Talent überzeugen. Es sei Schicksal gewesen, meint Amalia. Über ein strenges Aufnahmeverfahren hat sie sich auch ohne Matura einen Platz an der Hochschule gesichert, und das im Alter von 17 Jahren. “Die meisten vermuten gar nicht, dass ich so jung bin”, so Amalia. “Aber ich habe mir das Studium immer zugetraut. Ich habe viel gelernt, viele Erfahrungen gemacht und meine Eltern unterstützen mich jeden Tag.” Im Juni 2025 feierte die Cellistin mit nur 19 Jahren ihren Bachelorabschluss in Musik als jüngste Absolventin der ZHdK.

Amalia erzielt nicht nur im akademischen Bereich beachtliche Erfolge, auch bei allerhand Wettbewerben und Auftritten bringt sie das Publikum durch ihre musikalische Begabung zum Staunen. In schöner Erinnerung an ihren ersten größeren Auftritt im Kulturhaus Dornbirn meint die Cellistin: “Es ist so cool gewesen, auf der Bühne zu stehen. Ich habe es direkt genossen.” Amalias Begeisterung und Eifer führen zu zahlreichen Auszeichnungen. Unter anderem gewann sie bereits im Alter von zehn Jahren den ersten Preis des österreichischen Musikwettbewerbs prima la musica und wurde auch beim Antonio-Janigro-Wettbewerb in Kroatien ausgezeichnet.

Amalia lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
“Man lernt extrem viel aus jedem Wettbewerb”, erzählt die Musikerin. Lampenfieber ist für sie dabei kein Fremdwort. “Auch das braucht Übung”, so Amalia. “Aber ich glaube, es geht nicht darum, dass man die Nervosität loswird. Sie ist immer da und sie ist auch gut. Sie macht eine ganz andere Bühnenpräsenz. Man muss nur lernen, wie man mit ihr umgeht.” Für Amalia funktionieren hierfür vor allem Atemübungen und Sport. Selbst das Lampenfieber kann die Dornbirnerin aber nicht aufhalten: Schon Anfang September hat sie ihren nächsten Auftritt in Luzern. Auch die Vorfreude auf das anstehende Masterstudium an der ZHdK ist groß. Im Performance-Master kann sich die Cellistin auf ihr Solospiel konzentrieren und plant schon einen zweiten Master in Pädagogik. “Das Unterrichten hat mir auch schon immer gefallen. Ich fände es schön, auch etwas an die nächste Generation weiterzugeben”, erzählt Amalia in freudiger Erwartung auf ihre Zukunft.

Zur Person
Amalia Rümmele
Alter 20
Wohnort Dornbirn/Zürich
Traumberuf Solistin (Cello)
Hobbys Cello, Lesen, Malen, Sport

