Abgang von fünf Chirurgen in Feldkirch – das sagt die KHBG dazu

Vorarlberg / 25.09.2025 • 16:35 Uhr
Abgang von fünf Chirurgen in Feldkirch - das sagt die KHBG dazu
Fünf Fachärzte der chirurgischen Abteilung am LKH Feldkirch haben gekündigt – die Neos orten möglichen Systemfehler. VN/Archiv, KHBG

Spitalmanagement steht nach Abgang von fünf Fachärzten einmal mehr in der Kritik.

Darum geht’s:

  • Abgang von fünf Chirurgen in Feldkirch.
  • KHBG sieht keine langfristigen Probleme durch Abgänge.
  • Neos hinterfragen Systemfehler und Personalengpässe.

Feldkirch Der Abgang von gleich fünf Fachärzten der chirurgischen Abteilung im Landeskrankenhaus Feldkirch sorgt für Diskussionen. In einer Anfrage an Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher wollen die Neos wissen, ob es sich um einen Zufall oder doch um einen Systemfehler handelt, dass die Vorarlberger Krankenhäuser erfahrene Ärztinnen und Ärzte verlieren.

Noch vor der Beantwortung durch die zuständige Politik äußert sich die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) auf VN-Anfrage: „Die Abteilung kann die Abgänge gut kompensieren, denn das Team hat bislang in Überbesetzung gearbeitet“, sagt KHBG-Direktor Gerald Fleisch. Die offenen Stellen seien bereits ausgeschrieben worden, die Bewerberlage wird als sehr gut beschrieben. „Die Abteilung genießt auch im Ausbildungsbereich einen positiven Ruf. Zudem stehen zwei Assistenzärzte der betreffenden Abteilung kurz vor ihrem fachärztlichen Abschluss“, ergänzt Fleisch.

Unterschiedliche Gründe

Die Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, zu der auch die Chirurgie im LKH Bludenz zählt, verfügt inklusive Primar Ingmar Königsrainer über 17 Fachärztinnen und Fachärzte, sieben Assistenzärztinnen und -ärzte sowie zwei Allgemeinmedizinerinnen. Zwei Ärzte haben das Unternehmen demnach bereits vor ein paar Monaten verlassen, drei werden per Jahresende gehen. Die Gründe sind recht unterschiedlich. „Zwei wechseln in den niedergelassenen Bereich und bleiben damit der Gesundheitsversorgung erhalten, eine Ärztin hat das Angebot, im familiären Umfeld arbeiten zu können, angenommen, und zwei Ärzte wollen einen anderen Karriereweg einschlagen“, berichtet Gerald Fleisch. Gleichzeitig verweist er darauf, dass die Vorarlberger Landeskrankenhäuser allgemein mehr Ein- als Austritte verzeichnen. Die Fluktuation gibt er mit rund neun Prozent an: „Das ist ein guter Wert, da wir als Ausbildungsunternehmen auch die Aufgabe haben, für den extramuralen Bereich auszubilden.“

Die Neos wollen es jedoch genauer wissen und fragen unter anderem, welche konkreten Maßnahmen die KHBG seit 2024 umgesetzt hat, um Personalengpässe in kritischen Bereichen wie Geburtshilfe, Anästhesie und Intensivmedizin nachhaltig zu beheben. Ebenso erwünscht ist eine Antwort auf die Frage, wie die Landesregierung die wiederkehrende Kritik der Ärztekammer an der Kommunikation und Personalführung der KHBG bewertet und ob es Überlegungen gibt, die Mittelverwendung des Gesundheitsfonds künftig an messbare Personal- und Qualitätsstandards zu knüpfen. VN-MM