Eine Polizei für das Vorderland: Wie es nun weitergeht

Am Montag wurden feierlich die Polizeiinspektionen Sulz und Rankweil zusammengeführt. Auch im Montafon gibt es eine Zusammenlegung.
Rankweil Die Polizeimusik spielte auf, Stehtische luden zum Verweilen ein, Landesrat, Bürgermeister und Landespolizeidirektorin standen der Bevölkerung für Fragen zur Verfügung: Man könnte meinen, eine neue Polizeiinspektion wurde eröffnet. Tatsächlich wird jedoch die PI Sulz zur Außenstelle der PI Rankweil und damit zu einem Wegweiser für die Strukturreform der Bundespolizei in Vorarlberg.

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Über jede zweite Polizeiinspektion in Vorarlberg hat weniger als zehn Beamtinnen und Beamte zur Verfügung. “Damit ist keine Rundumbesetzung 24 Stunden sieben Tage die Woche möglich”, betont Landespolizeidirektorin Uta Bachmann am Rande des Festakts. Die Polizeiarbeit habe sich jedoch weiterentwickelt: Immer mehr Spezialisierungen sind notwendig, auch die Digitalisierung hat Einzug gehalten. Bereits die vergangenen Jahre war es notwendig, dass Rankweil Sulz mit Mannstärke unterstützte. Die vergangenen beiden Jahre wurde die Zusammenlegung vorbereitet und nach und nach umgesetzt.

Mit diesem Oktober ist die Zusammenlegung abgeschlossen: Die Räumlichkeiten in Sulz bleiben der Polizei erhalten, besetzt ist der Posten aber eher in Ausnahmefällen. Wer nun in Sulz klingelt, wird über die Gegensprechanlage meist mit Rankweil sprechen. Je nach Wunsch und Bedarf kann man dann einen Termin mit Rankweil vereinbaren oder es kommt eine Streife in den Nachbarort. Der Rayon der PI Sulz wird künftig von Rankweil aus bedient.

Der Sulner Bürgermeister Michael Schnetzer hätte sich einen Fortbestand des Postens gewünscht, sieht aber den Wandel der Zeit und spricht von nachvollziehbaren Beweggründen. Landesrat Daniel Allgäuer betont, dass man vor allem Beamte vor Ort gewährleisten will und werde. Und auch Bachmann betont: “Keine Planstelle, kein Arbeitsplatz geht verloren.” Mit verbesserten Strukturen sichere man, dass auch künftig Beamte schnell und zuverlässig vor Ort sind, wo sie benötigt werden – sichtbar und präsent.

“Ich halte das für vernünftig”, räumt Kurt Weiß ein. Er wohnt nahe zu Sulz, bislang ist er mit der Arbeit der Polizei zufrieden. Mit zwei Beamten sei kein Nachtdienst zu schieben, schließt er sich der Argumentation der Politik an. Auch Christine Begle war kürzlich auf dem Posten und ist bislang mit der Arbeit der zusammengeführten Polizei zufrieden. Sie erwartet keine Verschlechterung durch die Zusammenlegung.

Damit ist der Posten Sulz nicht allein: Auch die Polizeiinspektion Gaschurn wurde in den vergangenen beiden Jahren nach und nach mit Schruns vereint. Seit diesem Oktober ist Gaschurn nur mehr eine Außenstelle von Schruns. Am 20. Oktober stehen die Verantwortlichen auf dem Schrunser Kirchplatz Frage und Antwort.
