Mit 85 noch voller Farbe

Vorarlberg / HEUTE • 13:00 Uhr
Elfi Mayer-Kollmannsberger freut sich kurz vor ihrem 85. Geburtstag, noch einmal bei einer großen Ausstellung im Kulturhaus ihre Werke zu zeigen.
Elfi Mayer-Kollmannsberger freut sich kurz vor ihrem 85. Geburtstag, noch einmal bei einer großen Ausstellung im Kulturhaus ihre Werke zu zeigen. privat

Elfi Mayer-Kollmannsberger stellt im Kulturhaus Dornbirn rund 70 Werke aus.

Dornbirn Elfi Mayer-Kollmannsberger ist aufgeregt. Zwischen ihren farbenfrohen Leinwänden steht sie in ihrem Atelier an der Hatlerstraße und lacht: „Wenn ich mir etwas vornehme, ziehe ich es auch durch.“ Diese Entschlossenheit zieht sich durch ihr ganzes Leben und Schaffen. Das gilt auch für ihr nächstes Projekt. Kurz vor ihrem 85. Geburtstag steht die Dornbirner Künstlerin noch einmal vor einer großen Aufgabe – ihrer neuen Ausstellung im Kulturhaus Dornbirn.

Die Künstlerin zeigte eine Mappe, in der sie Fotos aller Bilder, die sie bereits verkauft hat, gesammelt hat.
Die Künstlerin zeigte eine Mappe, in der sie Fotos aller Bilder, die sie bereits verkauft hat, gesammelt hat.

Rund 70 Werke zeigt sie, ein Querschnitt der letzten fünf Jahre. Acryl- und Mischtechniken, Landschaften, Stadtansichten, Reiseeindrücke – und immer wieder Dornbirn. Die Vernissage ist am Donnerstag, 9. Oktober, mit Künstlergespräch und Musik von Nina Fleisch. Bis Sonntag, 12. Oktober, sind die Bilder im Foyer zu sehen.

Der Weg ist das Ziel

Oft arbeitet sie an einem Bild weiter, obwohl es fertig scheint. „Dann gehe ich vorbei und denke, da stimmt noch etwas nicht. Wenn sie weiß, was es ist, ändert sie es, oder malt das Bild gleich noch einmal neu. “Meine Bilder leben immer”, erklärt sie.

Das erste Bild vom Hatler Brunnen, das die Künstlerin gemalt hat.
Das erste Bild vom Hatler Brunnen, das die Künstlerin gemalt hat.

Inspiration findet sie überall. Auf Wanderungen, bei Spaziergängen durch Dornbirn oder auf Reisen quer durch die Welt – Afrika, New York, Russland, sogar mit der Transsibirischen Eisenbahn. „Ich habe spät angefangen zu reisen, erst mit 45. Aber dann richtig”, so die Malerin lachend.

Auf ihr neuestes Werk von der Marktstraße mit Regenschirm ist die Malerin besonders stolz.
Auf ihr neuestes Werk von der Marktstraße mit Regenschirm ist die Malerin besonders stolz.

Ihr künstlerischer Weg begann überraschend. 1985 zeigte ihr eine Lehrerin bei einem Klassentreffen ein Bild, das sie mit 14 gemalt hatte. „Ich war überrascht, wie viel Ausdruck drin war und dachte, das muss ich wieder aufgreifen.“ Familie und Beruf hatten aber noch Vorrang. Etwas später lernte sie dann auf einer Vernissage Siegfried Kresser kennen, der ihr Talent erkannte und sie schließlich unterrichtete. 1990 folgte die erste und sofort erfolgreiche Ausstellung, die sie zum Weitermachen beflügelte.

Im ehemaligen Friseursalon stapeln sich heute die vielseitigen Werke der Künstlerin.
Im ehemaligen Friseursalon stapeln sich heute die vielseitigen Werke der Künstlerin.

Zunächst malte sie ausschließlich Aquarelle, bald zog es sie zu kräftigeren Farben. Mit Acryl fand sie ihr Medium – leuchtend, lebendig, wie sie selbst. Auch im Rathaus Dornbirn hängen einige ihrer Werke. Die Stadt hat bereits einige Bilder der Künstlerin erstanden, auf die sie besonders stolz ist.

Auch im Treppenaufgang hat die Malerin zahlreiche ihrer Werke aufgehängt, die viele Erinnerungen bergen.
Auch im Treppenaufgang hat die Malerin zahlreiche ihrer Werke aufgehängt, die viele Erinnerungen bergen.

Bis 2003 führte sie ihren Friseursalon. „Eigentlich wollte ich nie Friseurin werden, aber ich habe das Beste daraus gemacht – wie beim Malen.“ Danach verwandelte sie den Salon in ein Atelier.

New York und
New York und “Die kleine Familie”, zwei Werke, die im Treppenhaus ihren Platz gefunden haben.

Fünf Jahre sind seit ihrer letzten großen Ausstellung vergangen. Eine gesundheitliche Krise hätte die Pläne fast durchkreuzt, doch Aufgeben kam nie infrage, wie auch bei ihre künstlerischen Schaffen: „Wenn ich etwas nicht kann, male ich so lange, bis es besser wird.“

Elfi Mayer-Kollmannsberger bei einer ihrer Ausstellungen aus den Anfangsjahren.
Elfi Mayer-Kollmannsberger bei einer ihrer Ausstellungen aus den Anfangsjahren.

Etwa 15 Ausstellungen hat sie organisiert, viele in Dornbirn, einige im Ausland. Diese sei etwas Besonderes, meint sie. „Vielleicht meine letzte große, aber sicher meine farbenfrohste.“ Dann blickt sie auf ihr jüngstes Werk – die Dornbirner Marktstraße im Regen. „Da steckt das Leben drin, wie bei allen meiner Bilder.” CTH

Zur Person

Elfi Mayer-Kollmannsberger
Geburtstag:
20. 10. 1940
Wohnort: Dornbirn
Beruf: selbstständige Friseurmeisterin (in Pension)
Familie: Mutter eines Sohnes (Michael) und einer Tochter (Nicole), 3 Enkel
Hobbys: Malen, Radfahren, Wandern, Malreisen
Lebensmotto: „Der Weg ist das Ziel“.

Bei ihrer letzten Ausstellung im Jahr 2020.
Bei ihrer letzten Ausstellung im Jahr 2020.
Auch ihr Geburtshaus in Bayern wurde von der Malerin auf Leinwand verewigt.
Auch ihr Geburtshaus in Bayern wurde von der Malerin auf Leinwand verewigt.