“Von Götzis nach Bregenz habe ich eine Stunde gebraucht” – Warum Autofahrer derzeit starke Nerven brauchen

Wegen Sicherheitstests im Pfändertunnel steht der Verkehr derzeit im Unterland. Die VN waren vor Ort und haben mit den Menschen gesprochen, die mittendrin stecken.
Darum geht’s:
- Stau rund um Pfändertunnel wegen Sicherheitsprüfungen in Weströhre.
- 40.000 Fahrzeuge täglich, Verkehr einspurig durch Oströhre.
- Sperre dauert bis 10. Oktober, weitere geplant. Im Jahr 2026 erfolgt Sanierung der Oströhre.
Von Mirijam Haller & Matthias Rauch
Bregenz Derzeit staut es sich rund um die Rheintalautobahn A 14 im Bereich des Pfändertunnels – und das nicht zu knapp. Besonders spürbar ist das für jene, die diese Strecke täglich fahren müssen. “Ich muss jetzt um vier Uhr meine Frau in Lindau von der Arbeit abholen”, erzählt Aleks Dordevic, der im Loherhofweg in Bregenz oberhalb des Tunnelportals lebt.

“Was hier derzeit im Tunnel abläuft, ist der Wahnsinn.” Immer sei Stau, oft könne man nur mit 60 km/h oder langsamer fahren. “Dann will man nur mehr schnell nach Hause – und steckt stattdessen fest im Verkehrschaos.”

Auch Berufskraftfahrer spüren die Auswirkungen: “Von Götzis nach Bregenz habe ich gerade eine Stunde gebraucht”, berichtet Alex Fetz von Konzett-Transporte. In einer halben Stunde müsse er wieder mit dem Grünmüll oben sein. Doch er nimmt es gelassen: “Mich bringt das nicht mehr aus der Ruhe.”

Grund: Sicherheitsrelevante Prüfungen
Der Grund für das aktuelle Nadelöhr ist nicht etwa eine neue Baustelle, sondern gesetzlich vorgeschriebene Tests der Sicherheits- und Betriebstechnik in der Weströhre des Pfändertunnels in Fahrtrichtung Bregenz, die noch bis Freitag, 10. Oktober, gesperrt ist. “Es handelt sich um sicherheitsrelevante Prüfungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind und die nur untertags durchgeführt werden können. Deshalb ist die Weströhre derzeit nicht befahrbar”, erklärt Alexander Holzedl, Sprecher der ASFINAG.


40.000 Fahrzeuge passieren Pfändertunnel
Seit Montagabend ist die Weströhre gesperrt, der Verkehr wird einspurig durch die Oströhre geführt. Dies stellt eine Belastungsprobe für die Autofahrer auf der stark frequentierten Strecke dar – rund 40.000 Fahrzeuge sind dort täglich unterwegs.

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Keine Bauarbeiten – sondern Pflichtprüfungen
“Im Unterschied zu den nächtlichen Bauarbeiten der letzten Monate geht es diesmal nicht um Sanierungsmaßnahmen, sondern um gesetzlich vorgeschriebene Testläufe. Die komplette Sicherheitstechnologie wird dabei auf Herz und Nieren geprüft – von der Spur- und Trübsichtsensorik bis hin zur gesamten technischen Infrastruktur”, sagt Holzedl. Ziel sei es, die Weströhre nach Abschluss der Arbeiten mit vollständiger Funktionalität und höchstmöglicher Sicherheit wieder für den Verkehr freizugeben.

“Keine Kompromisse bei Sicherheit”
“Bei der Sicherheit machen wir keine Kompromisse. Wenn wir den Tunnel wieder freigeben, muss alles zu 100 Prozent funktionieren. Wir bitten um Verständnis”, so Holzedl. Diese Vorgehensweise sei übrigens Standard, auch beim ursprünglichen Bau des Pfändertunnels sei in vergleichbarer Weise getestet worden.
Stoßzeiten: Mehr Zeit einplanen oder ausweichen
Die Auswirkungen auf den Verkehr sind derzeit deutlich spürbar, vor allem zu den Pendlerzeiten am Morgen und am Abend. “Wer kann, sollte auf andere Routen ausweichen oder zumindest zu Stoßzeiten mehr Zeit einplanen”, rät Holzedl.

2026 ist die Oströhre dran
Die aktuelle Sperre der Weströhre dauert noch bis Freitag, 10. Oktober, um Mitternacht. Danach ist der Tunnel übers Wochenende ohne Einschränkungen befahrbar. Eine weitere Sperre ist für Montag, 13. Oktober, ab 0.00 Uhr bis Dienstagfrüh, 14. Oktober, 5 Uhr vorgesehen. Ab dann soll der Verkehr wieder uneingeschränkt den Pfändertunnel passieren können.

In ähnlicher Weise wird 2026 auch die Oströhre saniert. Insgesamt investiert die ASFINAG 47 Millionen Euro in beide Tunnelröhren. Sichtbar werden die Erneuerungen für Autofahrer vor allem durch eine modernisierte Beleuchtung, der Großteil der Sicherheitsinfrastruktur bleibt im Normalbetrieb im Verborgenen.