In Sportkleidung durch den Tag

Lustenau Lässig wirft sich Lara Hofer die Sporttasche über die Schulter. Die 22-jährige Lustenauerin ist auf dem Weg zum Fitnesskurs von „Vorarlberg 50+ Lustenau“, dem ehemaligen Seniorenbund. Gekleidet in Leggings, die Socken sportlich hochgezogen, die langen Haare mit wenigen Handgriffen zum Zopf gebunden. Sportbekleidung ist für sie Alltag: „Ich gehe früh morgens in Leggings, Turnschuhen und mit der Sporttasche aus dem Haus und komme manchmal erst gegen 22 Uhr wieder zurück“, erzählt Lara Hofer mit einem Lächeln. Als Fitnesstrainerin und Bewegungscoach betreut sie nicht nur den Seniorenbund, sondern auch junge Mädchen der Turnerschaft Lustenau im Turn 10. Zusätzlich unterstützt sie Volksschulen und Kindergärten im Sportunterricht und sorgt dafür, dass Kinder sich regelmäßig bewegen. „Einen schöneren Beruf könnte ich mir nicht vorstellen“, sagt sie überzeugt.

Vom Rückschlag zum Traumberuf

Doch der Weg dorthin war nicht immer vorgezeichnet. „Nach der Matura wollte ich eigentlich Lehramt studieren. Mein großer Traum war es, Kinder zu unterrichten“, erinnert sie sich. Doch eine nicht bestandene Computerprüfung machte diesen Plänen zunächst einen Strich durch die Rechnung. „Ich war perplex und musste meine Zukunftspläne neu überdenken.“ Daraufhin arbeitete Lara eineinhalb Jahre in einem Sportgeschäft in Lustenau. Und dort kristallisierte sich ihr Weg heraus: „Mir wurde klar, dass ich beruflich unbedingt etwas mit Sport machen möchte.“ Sie absolvierte die Fitnesstrainer-Ausbildung und begann, Gruppenkurse zu leiten. Die Nachfrage stieg rasch, und so füllte sich ihr Tagesablauf immer mehr mit sportlichen Aktivitäten.

Bewegung als Lebensmotto

Seit diesem Schuljahr ist Lara auch als Bewegungscoach vom ASKÖ tätig. Jeden Tag besucht sie in dieser Funktion eine andere Volksschule oder einen Kindergarten und bringt Kinder in Bewegung: mit Rennen, Klettern, Spielen und viel Spaß. „Das ist großartig. Als Bewegungscoach habe ich das Gefühl, trotzdem Lehrerin zu sein. Das macht mich sehr glücklich“, berichtet sie zufrieden. Wie wichtig Bewegung für uns ist, weiß Lara aus eigener Erfahrung. Seitdem sie sieben Jahre alt war, ist Lara Mitglied der Turnerschaft Lustenau. Gut zehn Jahre ist sie mittlerweile Trainerin im Verein. Laras Tage sind ausgefüllt: Nach den Besuchen in Schulen und Kindergärten leitet sie verschiedene Gruppenkurse und bereitet „ihre“ Turnmädchen auf die nächsten Wettkämpfe vor. Spät abends kehrt sie nach Hause zurück, wirft die Sporttasche in die Ecke und genießt den Feierabend. Wenn es die Zeit erlaubt, dreht sie noch eine Runde mit dem Rennrad, dafür bleibt derzeit allerdings nur selten Gelegenheit. Was einst nach der Matura wie ein Rückschlag wirkte, ist heute für Lara Hofer ein Glücksfall: Sie lebt ihren Traum und könnte sich keinen besseren Beruf vorstellen. „Wenn mir die Kursteilnehmer berichten, dass es ihnen am Rücken nicht mehr zwickt uns schmerzt, ist das für mich eine schöne Bestätigung, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe.” BVS