“Täter”: Pinker Anstrich für Hermann-Gmeiner-Denkmal

Vorarlberg / 21.12.2025 • 14:42 Uhr
"Täter": Pinker Anstrich für Hermann-Gmeiner-Denkmal
Das Denkmal von Hermann Gmeiner auf dem Dorfplatz in Alberschwende mit einer klaren Botschaft. LEserreporter

Unbekannte bekennen Farbe. Gemeinde will Besprühung entfernen lassen.

Alberschwende „Täter“ steht in pinken Lettern auf einem grauen Spannleintuch, das um den Sockel des Hermann-Gmeiner-Denkmals am Dorfplatz in Alberschwende gewickelt ist. Der Kopf wurde mit pinker Farbe übergossen und mit Klebeband umwickelt. Auf einem darauf befestigten Karton ist zu lesen: „Wer Tätern ihre Büste lässt, spaltet unsere Gesellschaft.“

"Täter": Pinker Anstrich für Hermann-Gmeiner-Denkmal
„Wer Tätern ihre Büste lässt, spaltet unsere Gesellschaft.“

Am Wochenende haben Unbekannte buchstäblich Farbe bekannt und das Denkmal des zwielichtigen Gründers von SOS-Kinderdorf „verziert“. Wie Ende Oktober bekannt wurde, soll Hermann Gmeiner acht männliche Kinder und Jugendliche in Österreich sexuell und physisch missbraucht haben. In mehreren österreichischen Städten, darunter Dornbirn, wurden seither Straßen und Parks unbenannt. Der Ehrenzeichenrat des Landes Vorarlberg hat sich von der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens an Gmeiner distanziert.

Seine Heimatgemeinde Alberschwende hat bislang lediglich eine Arbeitsgruppe eingerichtet, „die sich in einem offenen Prozess bewusst, umfassend und verantwortungsvoll mit den Spuren Hermann Gmeiners“ in der Gemeinde befassen soll, und will an diesem Weg weiterhin festhalten, wie Bürgermeister Klaus Sohm am Sonntag mitteilte. “Bei allem Verständnis: Aus meiner Sicht ist das ist keine Art der freien Meinungsäußerung. Wir haben diesen Prozess im November beschlossen und diese Woche in einem ersten Schritt mit einer ersten öffentlichen Veranstaltung in die Öffentlichkeit getragen. Diesen Weg wollen wir weitergehen, und wir bitten, das zu respektieren. Dazu ist jeder herzlich eingeladen. Unser Ziel ist es, als Gemeinde gemeinsam eine gute Lösung zu finden”, lässt er wissen. Die Polizei habe aufgrund einer Anzeige bereits Spuren gesichert und abgenommen. “Den Rest der Besprühung werden wir entfernen lassen”, kündigt Sohm an.