Banges Hoffen auf Überlebende

Die Hoffnung schwindet. afp
Verzweifelt suchen Rettungsteams unter den Trümmern weiter nach Lebenszeichen.
izmir, samos Nach dem Erdbeben in der Ägäis mit zahlreichen Toten suchen Helfer in der türkischen Metropole Izmir weiter nach Überlebenden – doch die Hoffnung schwindet. Zugleich verbrachten Menschen, die nicht in ihre beschädigten Häuser zurückkehren konnten, die zweite Nacht in Folge in Notunterkünften.
Auch auf der griechischen Insel Samos schliefen aus Angst vor Nachbeben viele Menschen erneut im Freien, in Autos und Zelten. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad meldete auch am Sonntag weitere kleinere Nachbeben.
Mann nach 33 Stunden gerettet
Nach 33 Stunden konnten die Helfer in Izmir einen 70-jährigen Mann aus den Trümmern ziehen, wie der Sender CNN Türk berichtete. Einsatzkräfte klatschten und jubelten, als er zum Krankenwagen getragen wurde. Es spielten sich zahlreiche dramatische Szenen ab. In der Nacht zu Samstag wurde eine Frau nach fast zehn Stunden lebend aus den Trümmern eines siebenstöckigen Gebäudes gerettet, die zuvor mit Helfern telefonieren konnte. Nach rund 23 Stunden bargen die Helfer eine Frau mit ihren drei Kindern lebend aus einem achtstöckigen Gebäude.
Die Helfer bargen auch weitere Leichen. Nach offiziellen Angaben forderte das Beben in der Türkei bislang über 70 Todesopfer, Hunderte Menschen wurden verletzt, acht sind auf der Intensivstation.
Trotz politischer Spannungen ließ das Beben die Nachbarn Türkei und Griechenland zunächst näher zusammenrücken. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatten auf Twitter ihre gegenseitige Solidarität ausgedrückt. Die EU und die Nato boten der Türkei und Griechenland Unterstützung an. Erdogan bedankte sich via Twitter.