Komplimente machen glücklich

Welt / 01.03.2021 • 22:24 Uhr
Komplimente sorgen in unserem Gehirn für Bewegung. Es werden Glückshormone ausgeschüttet wie etwa Oxytocin, das zwischen Menschen für Verbundenheit sorgt. vn/lerch
Komplimente sorgen in unserem Gehirn für Bewegung. Es werden Glückshormone ausgeschüttet wie etwa Oxytocin, das zwischen Menschen für Verbundenheit sorgt. vn/lerch

Nette Worte können die Lebenszufriedenheit steigern – und zwar für beide Seiten.

berlin Schöne Haare, ausgefallene Kochkünste oder eine tolle Stimme – solche oder ähnliche Komplimente über sich selbst hört jeder gerne. Der Umgang mit bewundernden Worten ist aber nicht jedermanns Gabe. In der Psychologie gilt unterdessen als erwiesen, dass Komplimente Glücksgefühle steigern.

Glückshormone

Das bestätigt Wissenschaftlerin Judith Mangelsdorf, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie. „Komplimente sorgen in unserem Gehirn für Bewegung. Es werden Glückshormone ausgeschüttet wie beispielsweise Oxytocin, das zwischen Menschen für Verbundenheit sorgt“, sagt sie. Zudem können ihr zufolge auch andere Glückshormone wie Dopamin oder Serotonin produziert werden.

Die moderne experimentelle Forschung belegt, dass Komplimente für die Entwicklung hilfreich sein können. Eine japanische Studie zeigte etwa, dass lobende Worte sogar die motorischen Fähigkeiten verbessern können: Die Wissenschaftler ließen Probanden mit ihren Fingern Aufgaben auf einer Tastatur lösen. Die eine Gruppe wurde danach gelobt, die andere nicht. In der zweiten Übungsrunde zeigten sich die Teilnehmer, deren Leistung anerkannt wurde, viel kompetenter als die anderen.

Die besten Komplimente beziehen sich übrigens nicht auf Äußerlichkeiten, sondern vielmehr auf die inneren Qualitäten des Gegenüber, findet Mangelsdorf. Man solle sich die Frage stellen: Welche Stärken und Werte sehe ich im anderen? Doch auch ein oberflächliches Kompliment, das ernst gemeint ist, verfehlt seine Wirkung nicht und ist besser, als ganz zu schweigen. Die Lebenszufriedenheit werde gesteigert – und zwar sowohl für denjenigen, der die Anerkennung erhält, als auch für den, der sie ausspricht, so die Wissenschaftlerin.