Lebenserwartung gesunken
Österreicher werden nur mehr 81,3 Jahre alt. Coronajahr 2020 zeigt EU-weit Auswirkungen.
Luxemburg Die durchschnittliche Lebenserwartung ist im ersten Jahr der Coronapandemie in fast allen EU-Ländern gesunken. 22 der 27 Länder verzeichneten 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Am stärksten waren Spanien (minus 1,6 Jahre) und Bulgarien (1,5 Jahre) betroffen. In Österreich sank die Lebenserwartung im Vergleich zu 2019 um 0,7 Jahre (von 82,0 auf 81,3 Jahre).
Unter der Lebenserwartung zu einem bestimmten Zeitpunkt versteht man die Anzahl der Jahre, die eine Person im Schnitt noch zu leben hat, wenn die zu dem Zeitpunkt herrschenden Sterbebedingungen weiter gelten würden. Langfristig betrachtet werden EU-Bürger eigentlich immer älter: Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg nach Angaben von Eurostat seit den 1960er Jahren im Schnitt um mehr als zwei Jahre pro Jahrzehnt. In den letzten Jahren habe diese Entwicklung aber in mehreren Staaten stagniert oder sei sogar rückläufig gewesen. Nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sei die Lebenserwartung 2020 schließlich in der überwiegenden Mehrheit der Staaten gesunken.
Innerhalb der EU gibt es weiterhin ein starkes Gefälle: Am ältesten werden die Bewohner Maltas mit 82,6 Jahren. Es folgen Schweden, Italien und Spanien (jeweils 82,4 Jahre). Am niedrigsten ist die Lebenserwartung in Litauen (75,1), Rumänien (74,2) und Bulgarien (73,6). Im Jahr 2019 lag die EU-weite Lebenserwartung noch bei 81,3 Jahren.