Zu warm, zu trocken, zu stürmisch

Klimastatusbericht zeigt: Die Reihe an außergewöhnlich warmen Jahren setzt sich fort.
wien Der Klimastatusbericht, der jährlich im Auftrag des Klima- und Energiefonds und der Bundesländer erstellt wird, beschreibt das vergangene Klimajahr in Österreich als „zu trocken“, „zu warm“ und „zu stürmisch“. Mit einem Februar, der 4,5 Grad Celsius zu warm war, geht der Winter 2019/2020 damit als zweitwärmster Winter in die mittlerweile 253-jährige Messgeschichte ein.
Stürme im Februar legten ganze Verkehrsadern lahm und beschädigten – mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten als Folge – die heimische Infrastruktur. Der nächste Rekord ließ im Vorjahr nicht lang auf sich warten: Nach einem extrem trockenen Frühling – der April 2020 wurde der zweitsonnigste der Messgeschichte – erreichte etwa der Neusiedlersee im Mai den niedrigsten Wasserstand seit seiner Regulierung im Jahre 1965. Erst der mit seinen starken Niederschlägen eigentlich zu feuchte Sommer brachte Entspannung.
Die letzten Monate des Jahres sorgten schließlich mit Rekordmengen an Neuschnee für Chaos und Schäden.
Seit 1980 wird es wärmer
2021 hat für die Klimaforschung eine neue 30-jährige Messperiode begonnen. Der Klimastatusbericht gibt daher nicht nur Auskunft über den Witterungsverlauf von 2020, sondern bietet auch einen Vergleich zwischen den beiden nun vollständig abgeschlossenen Klimanormalperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020. Ganz deutlich wird hierbei: Der Trend zu immer wärmeren Temperaturen in Österreich setzte Ende des 19. Jahrhunderts ein. Um 1980 verstärkte sich dieser Trend und hält seitdem ungebrochen an. Hitzetage mit mehr als 30 °C sowie auch Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C sinkt, kommen nun regelmäßig in allen Landeshauptstädten vor.