Lage spitzt sich zu

Tausende fliehen vor Waldbränden in Griechenland und der Türkei.
athen, Istanbul Die Waldbrände in Griechenland und der Türkei fordern den Einsatzkräften das Äußerste ab und haben Tausende Menschen in die Flucht getrieben. In Griechenland loderten am Freitag 56 Brände. Mehr als 1000 Feuerwehrleute versuchten zusammen mit Armee und Freiwilligen, die Flammen von Wohngebieten fernzuhalten. In der Türkei wüteten die schlimmsten Waldbrände seit Menschengedenken. Hunderte Freiwillige versuchen zusammen mit der Feuerwehr bis zur Erschöpfung die Feuer einzudämmen.
Nördlich von Athen versuchte die Feuerwehr, eine Autobahn als Brandschneise gegen einen der schlimmsten Brände im Land zu nutzen. Der Verkehr wurde gestoppt, Löschflugzeuge starteten schon im Morgengrauen. Das Feuer zerstörte weitere Häuser, unterbrach Stromleitungen und näherte sich dem Marathonsee, dem wichtigsten Trinkwasserreservoir der Hauptstadt, wie Zivilschutzchef Nikos Hardalias sagte. „Die Umstände sind extrem gefährlich“, sagte er. Helfer gingen von Haus zu Haus und forderten die Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen.
Küstenwache und Privatboote holten in einer Großaktion 668 Menschen von der Insel Euböa, einige direkt vom Strand, weil es keinen anderen Ausweg mehr gab, wie die Behörden mitteilten. „Wir sprechen von der Apokalypse, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll“, sagte Sotiris Danikas von der Küstenwache in Edipsos.
Auch in der Türkei kämpfen die Einsatzkräfte den zehnten Tag in Folge gegen die verheerenden Waldbrände. Mindestens acht Menschen kamen bereits ums Leben. In der Provinz Mugla mit den Touristenhochburgen Bodrum und Marmaris mussten nach Behördenangaben mindestens 36.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Am Freitag wurden sechs weitere Stadtviertel geräumt. Zwei Großbrände in der türkischen Urlaubsregion Antalya seien unter Kontrolle.