Auf den Spuren des Ausbruchs

Welt / 03.12.2021 • 22:17 Uhr
Mit Hightech-Drohnen und Präzisionsgeräten stellen die Wissenschaftler auf dem Vulkan auf La Palma Untersuchungen an. AP
Mit Hightech-Drohnen und Präzisionsgeräten stellen die Wissenschaftler auf dem Vulkan auf La Palma Untersuchungen an. AP

Suche nach neuen Erkenntnissen lockt Vulkanologen aus aller Welt nach La Palma.

Santa Cruz de La Palma Sie arbeiten mit Hightech-Drohnen und Präzisionsgeräten. Mithilfe von Satelliten analysieren die Forscher Gasemissionen und Ströme von flüssigem Gestein. Vor Ort sammeln sie alles von den kleinsten Partikeln bis hin zu Lavabrocken in der Größe von Wassermelonen, die wie Projektile aus dem weißglühenden Vulkan auf La Palma geschleudert werden. Wissenschaftler aus aller Welt strömen derzeit auf die kanarische Insel. Unter dem Schutz von Militärbrigaden können sie sicher arbeiten und eine der stärksten Naturgewalten vom Land und vom Meer, aus der Luft und sogar aus dem Weltraum erforschen.

Wie bei zwei Dutzend weiteren Großeruptionen auf der Erde – von Hawaii bis Indonesien – wollen auch die Wissenschaftler auf La Palma eine besondere Chance nutzen, um die Ausbrüche besser zu verstehen. Sie untersuchen, wie sich die Eruptionen bilden, entwickeln und wie und wann sie wieder aufhören. 

Vulkanausbrüche kommen auf den Kanaren ein bis zwei Mal pro Generation vor. Einige der Inseln dehnen sich wegen der unterirdischen Akkumulation von Magma immer noch aus. Ein weiterer Grund dafür ist – wie im Fall von La Palma – die Bildung von Halbinseln aus Lava über die Küstenlinie hinaus. Die letzte Eruption vor zehn Jahren auf der Insel El Hierro ereignete sich unmittelbar vor der Küste. Das erschwerte es für Vulkanologen, Proben zu sammeln. Im Jahr 1971 brach mit dem Cumbre Vieja auf La Palma zuletzt ein Vulkan aus. Auf den drohenden Ausbruch in dem Gebiet waren die Wissenschaftler glücklicherweise durch Messungen rechtzeitig aufmerksam geworden. Sie konnten den exakten Zeitpunkt zwar nicht vorhersagen, aber die Behörden begannen einige Stunden vor der Eruption am 19. September mit der Evakuierung der Region.