Affenpocken breiten sich aus

Welt / 19.05.2022 • 22:45 Uhr

Immer mehr Länder in Europa betroffen. Bisher kein Fall in Österreich.

Genf Während Fälle der eigentlich seltenen Affenpocken in immer mehr Ländern nachgewiesen werden, mahnen Experten zur Wachsamkeit. Mittlerweile wurden Infektionen auch in Spanien, Portugal, den USA, Schweden und Italien gemeldet. In Österreich wurde bisher noch kein Fall nachgewiesen.

Die WHO rief zu einer Nachverfolgung aller Kontakte der Betroffenen auf. Kliniken und Bevölkerung müssten dafür sensibilisiert werden, einen ungewöhnlichen Hautausschlag von Fachpersonal begutachten zu lassen. Die Virus-Erkrankung verursacht der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency zufolge meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt. In Schweden und Italien ist am Donnerstag jeweils der erste Fall einer Infektion mit der Virus-Erkrankung Affenpocken bestätigt worden. In Großbritannien waren am Donnerstag zwei weitere Fälle von Affenpocken erfasst worden. Damit sind dort nun neun bestätigte Fälle aufgetreten. Auch in den USA sei eine Person aus dem Bundesstaat Massachusetts betroffen, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. In Spanien wurden acht Infektionen in der Hauptstadt Madrid gemeldet. Für Portugal meldete die EU-Gesundheitsbehörde ECDC fünf bestätigte Fälle. In Kanada untersuchen Gesundheitsbehörden rund ein Dutzend Verdachtsfälle. Bei der Mehrheit der bisher erfassten Fälle sind homosexuelle Männer betroffen.

Die Pocken des Menschen gelten seit 1980 nach einer großen Impfkampagne weltweit als ausgerottet. Fachleute vermuten, dass der Erreger der Affenpocken in Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte.