Zehn Jahre auf dem Mars

Welt / 05.08.2022 • 22:27 Uhr
Sechs Jahre Entwicklung, fast zwei Milliarden Euro, acht Monate Flug durchs All, dann landete „Curiosity“ vor zehn Jahren auf dem Mars. AFP
Sechs Jahre Entwicklung, fast zwei Milliarden Euro, acht Monate Flug durchs All, dann landete „Curiosity“ vor zehn Jahren auf dem Mars. AFP

Inzwischen hat NASA-Rover „Curiosity“ schon knapp eine Million Bilder zur Erde geschickt.

Washington Auf Twitter gibt sich „Curiosity“ ganz bescheiden: Als „freundlicher Nachbarschaftsrover der NASA auf dem Mars“ beschreibt das Team den Roboter dort – dabei lassen allein schon die mehr als 4,3 Millionen Fans auf der sozialen Plattform erahnen, dass „Curiosity“ weit mehr ist. Der heute vor zehn Jahren gelandete Rover hat mit seinen wissenschaftlichen Erkundungen auf dem Roten Planeten Forscher und Fans auf der ganzen Welt begeistert, das Image der NASA aufpoliert – und den Grundstein für die Weiterentwicklung der Mars-Erkundung gelegt.

Die ursprünglich von der NASA ausgegebenen Ziele der Mission hat „Curiosity“ (Neugier) längst erreicht: Zwei Jahre durch den Gale-Krater auf dem Mars rollen? Erledigt. Nachweisen, dass auf dem Roten Planeten einst Leben möglich war? Erledigt. Die Laufzeit der Mission ist gerade noch einmal um drei Jahre verlängert worden.

Dass die Ankunft von „Curiosity“ auf dem Mars – nach sechs Jahren Entwicklung, Kosten von fast zwei Milliarden Euro, acht Monaten Flug durchs All und einem komplizierten Landemanöver – so reibungslos klappte, hatte vor zehn Jahren im Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena für Jubel gesorgt. Der damalige US-Präsident Obama feierte die Landung als eine „beispiellose Technologie-Leistung“. Kurz darauf schickte der rund 900 Kilo schwere sechsrädrige Rover von der Größe eines Kleinwagens dann erste grobkörnige Bilder zur Erde. Später begann der mit einer Atombatterie betriebene Rover zu rollen, schickte mehr und höher aufgelöste Fotos und setzte seine wissenschaftlichen Instrumente ein.

Der Rover ist – auch dank einer ausgeklügelten und preisgekrönten Social-Media-Strategie – zwar nach wie vor Publikumsliebling, technisch aber schon überholt. Im November kam der stationäre Lander „Insight“ auf dem Mars an, im vergangenen Jahr der Rover „Perseverance“, der quasi eine Art „Curiosity 2.0“ ist.