Fünf Jahre Klimastreik

Am 20. August 2018 saß Greta Thunberg zum ersten Mal vor dem Parlament in Stockholm.
Stockholm Es war eine kleine Aktion, die riesengroß wurde: Am 20. August 2018 setzte sich ein schwedisches Mädchen vor den Reichstag in Stockholm, um von den Politikern ihres Landes mehr Klimaschutz einzufordern. Die damals 15-jährige Greta Thunberg traf damit international einen Nerv: Die Idee zum Klimaprotest schwappte in kürzester Zeit in alle Welt über, wo fortan Millionen Menschen für stärkeren Klimaschutz auf die Straße gingen. Die Klimabewegung Fridays for Future war geboren.
Fünf Jahre ist der Anfang dieser Proteste – Thunbergs weltberühmt gewordener „Schulstreik fürs Klima“ – an diesem Sonntag her. „So viel Aufmerksamkeit habe ich nicht erwartet. Das ist ganz schön groß geworden“, befand Thunberg bereits wenige Monate nach Streikbeginn. Es wurde noch viel größer. „Fridays for Future hat die Klimakrise von einem Nischenproblem zu einem Gesellschaftsproblem gemacht und in einem historischen Maße Mehrheiten für echte Lösungen gewonnen“, sagte die führende deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer der dpa.
Wie dringend Klimaschutz ist, zeigt sich gerade wieder in Form von etlichen Extremwetterereignissen. Sie reichen von Überschwemmungen in Norwegen, Slowenien, Kärnten und der Steiermark bis zu Hitzewellen in Südeuropa. „Dieses Jahr und besonders dieser Sommer, der Sommer 2023, muss ein Wendepunkt für das europäische Handeln gegen die Klimakatastrophe werden“, forderte Neubauer in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. „Wir verlangen, dass die europäischen Führungspersönlichkeiten aufwachen angesichts dieser Krise.“
Diese Forderung haben Neubauer, Thunberg und Co. immer und immer wieder vorgebracht – dass die Klimakrise von Politik, Wirtschaft und Medien endlich wie eine Krise behandelt werden müsse. Dabei geht es nicht so schnell voran, wie es sie und auch viele Wissenschafter einfordern.
Weitere Proteste geplant
Die zwischenzeitlich 20-jährige Thunberg hat in diesem Sommer die Schule erfolgreich beendet – ihren freitäglichen Klimaprotest aber ganz und gar nicht. Am 15. September wird sie dabei wieder Unterstützung aus aller Welt erhalten: Dann plant Fridays for Future die nächsten globalen Klimaproteste.