Nashorn tötet Pflegerin

Welt / 12.09.2023 • 22:39 Uhr
Nach dem tödlichen Vorfall blieb der Zoo für den ganzen Tag geschlossen. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. apa
Nach dem tödlichen Vorfall blieb der Zoo für den ganzen Tag geschlossen. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. apa

Tragödie im Zoo Salzburg: Eine Tierpflegerin stirbt, ihr Kollege und Ehemann wird verletzt.

salzburg Im Zoo Salzburg ist gestern eine 33 Jahre alte  Tierpflegerin vor den Augen ihres Ehemannes von einem 1,8 Tonnen schweren Nashorn angegriffen und schwer verletzt worden. Der 34-jährige Ehemann – ebenfalls Tierpfleger im Nashorngehege – wurde schwer verletzt, als er seiner Frau zu Hilfe kommen wollte.

Die erfahrene und geprüfte Tierpflegerin aus Bayern wurde am Brustkorb verletzt und starb trotz Wiederbelebungsversuchen noch an der Unfallstelle im Innenbereich der Nashorn-Anlage, wie die Geschäftsführerin des Zoos, Sabine Grebner, in einer Pressekonferenz berichtete. Ihr Mann erlitt einen Oberschenkelbruch, als er das angreifende Tier von seiner Frau weg in den Außenbereich lotste. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.

„Wir sind natürlich tief bestürzt und geschockt“, sagte Grebner. Die Pflegerin arbeitete seit 2014 im Zoo Salzburg und galt wie ihr Mann als sehr erfahren im Umgang mit den Nashörnern. „Sie war immer sehr vorsichtig und sehr bedacht und hat ein extrem gutes Gespür für die Tiere gehabt“, sagte die Chefin des Zoos.

Die Frau sei in den Morgenstunden getötet worden, als sie das Nashornweibchen namens Yeti mit einem Stift zum Schutz gegen Insekten eincremen wollte. Dies sei eine Routinearbeit, die im Sommer täglich durchgeführt werde, sagte Grebner. Es sei noch unklar, weshalb das 30 Jahre alte Tier so reagiert habe, bisher war der Umgang mit dem Weibchen immer unkompliziert verlaufen. Alle vier Nashörner im Zoo seien an die Pflege gewöhnt und würden sich bürsten lassen, auf Zuruf ins Innengehege kommen oder ohne Narkose Blutabnahmen dulden.

Nach dem tödlichen Vorfall will der Zoo nun untersuchen, was zu dem Angriff geführt haben könnte, und prüfen, wie die Pflege der Nashörner verändert oder verbessert werden kann und welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen.