Ein erstes Aufatmen im Katastrophengebiet

Welt / 17.09.2024 • 22:15 Uhr
ABD0216_20240917 – D†RNROHR – …STERREICH: Ein Feuerwehrauto im Hochwassergebiet im Tullnerfeld aufgenommen am Dienstag, 17. September 2024, in Niederšsterreich. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
Ein Feuerwehrauto im Hochwassergebiet im Tullnerfeld.APA/HELMUT FOHRINGER

Abflauende Regenfälle lassen Hoffnung auf Entspannung aufkommen. Fünftes Todesopfer der Fluten.

Tulln Mit dem Nachlassen der Regenfälle zeichnet sich eine gewisse Entspannung in Niederösterreich ab. Inzwischen forderten die Fluten fünf Menschenleben: In Würmla (Bezirk Tulln) starb eine 81-Jährige in ihrem gefluteten Wohnhaus. Die Leiche wurde Polizeiangaben zufolge Dienstagfrüh von Einsatzkräften entdeckt. Geklärt ist die Identität jenes Toten, der am Montagnachmittag im Strandbad Klosterneuburg (Bezirk Tulln) im Wasser treibend gefunden worden war. Es handelt sich um einen 46-jährigen Wiener, der laut der Polizei ertrunken war.

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21 Dammbrüche

Laut dem Land Niederösterreich wurden 33.600 Einsatzkräfte aufgeboten, davon 800 Mitglieder des Bundesheeres. In Summe wurden rund 2000 Objekte evakuiert, davon betroffen waren 2400 Personen. Samt Nachmeldungen wurden 76 Menschenrettungen per Hubschrauber verzeichnet, 30 davon durch das Bundesheer. 24 Ortschaften waren am Dienstagabend nicht erreichbar. Gefordert wurden die Helfer in den vergangenen Tagen von in Summe 21 Dammbrüchen. Die Einsatzschwerpunkte lagen in den Abendstunden im Tullnerfeld, im Pielachtal sowie im Zentralraum. „Sehr schwach“ seien Dämme im Tullnerfeld, im Raum St. Pölten und im Pielachtal. Sie müssten mit schwerem Gerät geschützt und saniert werden.

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Einsatzkräfte stemmen sich in Trasdorf im Tullnerfeld gegen die Flut. APA

Einer vorläufigen Bilanz des Bundesheeres zufolge sind bisher 300 Tonnen an Sandsäcken und „Big Bags“ durch Hubschrauber und die Transportmaschine C-130 befördert worden. Nachdem sich die Lage in der Bundeshauptstadt entspannt hatte, wurden am Montagnachmittag Hilfskräfte und Gerätschaften der Wiener Feuerwehr nach Niederösterreich in den Bezirk Tulln gebracht. Hier sind auch die 70 Vorarlberger Florianijünger im Einsatz. In Oberösterreich und der Nordsteiermark zeichnet sich ebenfalls eine Entspannung ab. In Perg wurde noch Hochwasserschutz aufgebaut, in Schärding am Inn und Linz die Lage beobachtet.

Sofortpaket

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verkündete nach einem Treffen des staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements ein „Sofortpaket“ von 75 Millionen Euro. 45 Millionen kämen dabei vom Bund, sagte der Kanzler. Es sei wichtig, „rasch erste Maßnahmen“ zu setzen. An einem weiteren Unterstützungspaket werde gearbeitet.

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