Es gibt keinen falschen Ton

Wetter / 21.12.2012 • 21:09 Uhr
Musikerin Alex Sutter fördert auch den Nachwuchs. Foto: VN/Steurer
Musikerin Alex Sutter fördert auch den Nachwuchs. Foto: VN/Steurer

Jazz gehört zum Leben von Alex Sutter, nun sind es auch Weihnachtslieder.

Feldkirch. (VN-cd) Die Konzerte, die die bekannte Vorarlberger Musikerin in diesen Tagen gemeinsam mit Ekkehard Breuss und Stefan Susana gibt, finden allesamt in Kirchen statt. Bewusst gewählt, aber ungewohnt ist das für die drei, die in verschiedenen Stilen, aber vor allem im Jazz zu Hause sind. Sehr still war es beim letzten Mal, der übliche Applaus zwischen den Nummern fiel aus, dafür brandete er am Schluss zum tosenden Orkan auf. „Ich glaube, das Publikum hat gespürt, dass wir dieses Projekt aus einer ehrlichen Überzeugung heraus angegangen sind“, interpretiert Alex Sutter die Reaktion. Enorme Freude bereitet ihr dieses Vermitteln von Wärme und positiven Gefühlen mit eigenwillig interpretierten Weihnachtsliedern. Eine CD soll demnächst daraus entstehen.

Seit Jahren steht die Vorarlbergerin nun bereits auf der Bühne. Zur Musik fühlte sie sich hingezogen, seit sie denken kann. In der Musikhauptschule Bregenz und am BORG Lauterach hat sie sich das Grundrüstzeug geholt. Die Zusammenarbeit mit Peter Herbert, Peter Madsen oder Harry Marte und weiteren Musikern ist in der Folge bildend gewesen.

Esprit, der beflügelt

Dass ohne den Jazz für sie nichts läuft, war ziemlich rasch klar. Sutters ausdrucksstarke, unvergleichlich timbrierte Stimme ist jedem im Land und darüber hinaus ein Begriff. „Mein Leben kommt aus dem Jazz heraus“, versucht sie das Phänomen zu erklären. „Die Freiheit, die da gegeben ist, gefällt mir, falsche Töne gibt es nicht.“ Insofern ist es verständlich, dass es für sie nichts Langweiligeres gäbe als eine Nummer live genau so zu spielen, wie sie auf einer CD zu hören ist. „Es gibt Grundelemente, aber jede Interpretation ist immer etwas Neues.“

Musik hat Alex Sutter auch geholfen, Tiefen im Leben zu überstehen. Ihr Sohn Manuel ist vor zwei Jahren tödlich verunglückt. Er war ein junger Mensch, der die Mutter unterstützt hatte, stolz war, dass sie ihre Vorhaben durchzog. Der zweite Sohn Julian steht mit seinen zehn Jahren inzwischen schon ab und zu als Schlagzeuger auf der Bühne. Eine Selbstverständlichkeit, die sie sehr engagiert angeht, ist die Förderung junger Musiker, denen sie Auftrittsmöglichkeiten verschafft. So gesehen erstaunt es auch nicht, dass sie beim Gespräch mit den VN begeistert erzählt, einen Gitarristen kennengelernt zu haben, der enormes Potenzial hat. Sirius D. Raze Corleone nennt sich der 21-jährige Feldkircher, für den das gilt, was auch für Alex Sutter zählt, nämlich Können, Wärme und Esprit, der beflügelt.

Ohne die Musik wäre manches in meinem Leben noch viel schwerer gewesen.

Alex Sutter

Zur Person

Alex Sutter

Geboren: 1973 in Bregenz

Ausbildung: Musikhauptschule Bregenz, BORG Lauterach

Werdegang: Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten Musikern wie Peter Herbert, Peter Madsen, Rolf Aberer, Harry Marte etc.

Familie: Sohn Julian

Wohnort: Tisis

Nächstes Konzert: 22. Dezember, 19 Uhr, Pfarrkirche Weiler