Lichtgestalt der Fotokunst

Als Studentin träumte sie von einem Job im Kunstbetrieb. Sie lebt den Traum als Leiterin von Ost- und Westlicht.
WIEN. (VN-elle) „Lebe!“ Den Lustenauer Gruß nimmt sie wörtlich. Nach der Volks- und Hauptschule Hasenfeld wechselt sie in den bildenden Zweig am BORG in Schoren und maturiert 1999. Fortan findet ihr Leben anderswo statt. Nach dem fixen Plan „Nix wie weg!“ landet sie in Wien und inskribiert Kunstgeschichte.
Kunst ist ihre Welt, ihr Leben, ihre Liebe und Leidenschaft. Zeitgenössische Kunst mit Fokus auf Konzeptkunst. Von ihren auserwählten Künstlern hört sie auf der Uni wenig. Umso mehr lernt sie in den Galerien, für die sie arbeitet. Bei Knoll und Krinzinger sowie als freie Kuratorin. Sie jobbt für den Galerienverband und für die Kunsthalle. 2004 schließt die Werkstudentin das Studium ab. Die Zeit ist reif für eine größere Aufgabe.
Kunstraum NOE
Etabliert im Hoftrakt des Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse, ist der Schauplatz für junge Nachwuchskünstler(innen)
aus Österreichs Herzland bis zum Jahre 2011 eine lehr- und abwechslungsreiche Arbeitsstätte. Mit vielfältigen Aufgaben, die sich aus dem Konzept Präsentation, Kommunikation, Vernetzung ergeben, wie Produktionsleitung von Ausstellungen, Auswahl von Künstlern und ihren Werken, Medienarbeit, Entwicklung von Katalogen und Rahmenprogrammen, sind die Managementqualitäten der Kunsthistorikerin gefordert. Souverän bewährt sie sich als Netzwerkerin und Teamplayerin. Der Kunstraum NOE wird eine Institution. Das Ziel ist erreicht. Die ambitionierte Lustenauerin träumt von einer neuen Baustelle.
Ostlicht
Mit dem Aufbau und der Leitung eines Zentrums für zeitgenössische Fotografie bietet sich eine Baustelle nach ihren Vorstellungen an. Auf 800 m2 Industrieetage sollen innert weniger Monate Ausstellungsräume der Verkaufsgalerie sowie eine Fachbibliothek zum Thema Fotografie mit über 20.000 Bänden entstehen. Mit Verve startet sie die Vorarbeiten im November 2011. Architekt Gregor Eichinger legt die spröde Schönheit des historischen Industriestandorts frei. Im Juni 2012 wird die Galerie mit der von ihrer jungen Leiterin kuratierten Show „Nacht“ eröffnet. Das kunstinteressierte Wien strömt in die Ankerbrotfabrik. Wien hat einen neuen Hotspot für Kunst und Kultur, auf dem sich immer Neues tut. In seinem Fokus strahlt Ostlicht.
Westlicht
Das Stammhaus von Ostlicht ist ein weit über Wien und Österreich hinaus respektiertes Museum für Fotokunst und historische Fotogeräte, dessen Leitung der Gründer und Eigentümer Peter Coeln ebenfalls Verena Kaspar-Eisert anvertraut. In seinen elf Bestandsjahren profiliert sich Westlicht als museale, internationale Bühne für Fotoausstellungen sowie als Auktionshaus für Photographica. Auf diesem fruchtbaren, jahrelang bestellten Boden für Fotografie kann die Saat von Ostlicht aufgehen.
Zur Person
Mag. Verena Kaspar-Eisert
ist Leiterin der Galerie Ostlicht und des Museums Westlicht
Geboren: 17. Februar 1981
Familie: verheiratet, ein Kind
Wohnort: Wien-Neubau
Beruf: Kunsthistorikerin
Lebensmotto: „Locker bleiben, aber nicht locker lassen!“