Der Tradition verpflichtet

Fingerfertig und mit der Liebe zum Detail: Trachten sind für Petra Blank nicht nur Beruf
Sulzberg. (VN-ger) Seit eineinhalb Jahren laufen die Vorbereitungen, im Sommer 2012 wurde es vom Landestrachtenverband genehmigt, heute wird es im Rahmen der Generalversammlung offiziell präsentiert: das Vorarlberger Trachtensakko, die noble Alternative zum Vorarlberger „Tschöple“. Der Entwurf entstammt der Feder von drei Kleidermachern. Auch Petra Blank aus Sulzberg ließ für das neue Sakko Nadel und Faden tanzen.
Das Thema Tracht begleitet die 44-Jährige seit jungen Jahren. Papa Walter Österle war Schneider. In seinem Betrieb hat die Sulzbergerin das Handwerk gelernt. „Die Leute sind oft fasziniert, was man aus einem Stück Stoff machen kann“, erzählt jene Frau, die bereits der Sulzberger Tracht zu neuem Glanz verholfen hat. Letztere wurde 1985 auf Initiative des damaligen Pfarrers Herbert Hehle und anhand alter Bilder ins Leben gerufen. 2009 erfuhr die Tracht eine zeitgemäße Erneuerung – mehr Farbmöglichkeiten, schmalere Blusenärmel und ein Hut sind dazugekommen. Geblieben sind die charakteristischen „Bäffchen“ um die Taille. „Die erinnern daran, dass wir einmal zum Allgäu gehört haben“, erzählt die 44-Jährige. 45 Stunden Handarbeit stecken in der Sulzberger Tracht, 38 Stunden in einem Trachtenanzug. „Es ist schön, zu sehen, mit wie viel Stolz die Leute ihre Tracht tragen“, schwärmt sie von ihren Beruf.
Tradition leben
Der TrachtenVereinSulzberg wurde im Oktober 2011 gegründet und gilt als jüngstes Mitglied im Vorarlberger Landestrachtenverband. Petra Blank näht die Trachten nicht nur, sie ist auch Obfrau des Vereins: „Durch die Tracht fühlt man sich mit dem Dorf verbunden. Gerade wenn man über die Gemeindegrenze geht, ist es schön, Sulzberg damit zu präsentieren“, beschreibt die 44-Jährige.
Mit dem Verein will sie Tradition leben, das Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und Identität schaffen. „Wir merken schon, dass man einen längeren Atem braucht. In Sulzberg ist die Tracht nicht so verwurzelt wie im restlichen Bregenzerwald oder im Montafon. Aber wir haben begeisterte Leute.“ Rund 45 Trachtenträger gibt es derweil in der Gemeinde. Zumeist sind es Frauen. „Wir hoffen aber, dass sich durch das Vorarlberger Sakko mehr Männer dafür begeistern können.“ Die Initiatoren scheinen auf einem guten Weg zu sein. Innerhalb kürzester Zeit sind bei Blank bereits drei Bestellungen eingegangen.
Es ist schön, mit wie viel Stolz die Leute ihre Tracht tragen.
Petra Blank
Zur Person
Petra Blank
ist Obfrau des TrachtenVereinSulzberg und Mitinitiatorin des Vorarlberger Trachtensakkos
Geboren: 10. Juli 1968
Wohnort: Sulzberg
Beruf: Schneidermeisterin
Familie: verheiratet, drei Kinder
Hobbys: Walken