Stein um Stein zum Erfolg

Wetter / 23.06.2013 • 19:22 Uhr
Startete in der HTL – doch das berufliche Glück fand er in der Lehre zum Maurer: Berufsolympionike Martin Mittelberger überzeugt mit exaktem Mauerwerk. Foto: Privat
Startete in der HTL – doch das berufliche Glück fand er in der Lehre zum Maurer: Berufsolympionike Martin Mittelberger überzeugt mit exaktem Mauerwerk. Foto: Privat

Die letzten Monate waren für Martin Mittelberger hart. Er will nämlich der beste Maurer der Welt werden.

Altach. (VN-sca) Viel Freizeit bleibt dem jungen Maurer Martin Mittelberger derzeit nicht. Er ist nämlich im Trainingslager für die Olympiade der besten Handwerker, die seit einigen Jahren nicht mehr Berufsolympiade heißt, sondern WorldSkills. Und die beginnt nächsten Montag in Leipzig. Wenn endlich der Wettkampf beginnt, hat Martin schon viele Wochen Training hinter sich. „Damit habe ich nicht gerechnet, aber es war interessant“, so Martin Mittelberger im Gespräch mit den VN.

In Salzburg baut er seit Ende April Tag für Tag Mauern. Ein Trainer sorgt für das letzte Quäntchen Perfektion und das in einem Zeitrahmen, der mehr als sportlich ist. Ausgepowert ist er dennoch nicht: Nächste Woche ruht er sich nämlich nicht aus, um beim Wettkampf fit zu sein. Er wird für seinen Arbeitgeber Müller Wohnbau auf der Baustelle stehen. Am Freitag geht es dann per Zug und Flugzeug nach Leipzig.

Bester Maurer Österreichs

Martin war schon vor dem Einzug in die WorldSkills-Mannschaft spitze. Die Qualifikation für die Nationalmannschaft erreicht nur, wer beim Bundeswettbewerb der Jungmaurer die Konkurrenten aus den anderen Bundesländern hinter sich lässt. Mit seiner präzisen Arbeit holte er dort den begehrten Titel des besten österreichischen Maurers. Das wurde im Ausbildungsbetrieb gefeiert. Die Kollegen bei Müller Wohnbau ließen nach dem Gewinn des anspruchsvollen Wettbewerbs ihren „Super-Martin“ hochleben. Überraschung war der Sieg indes nicht. „Nach dem tollen Abschneiden beim Landeswettbewerb haben wir mit einem Podestplatz gerechnet“, so Ausbildungsleiter Albert Gantner selbstbewusst. Martin punktete mit Maßgenauigkeit, Sauberkeit und Schnelligkeit. Die „gefertigte Maurerecke mit Gesims, Sichtmauer und Verputz“ (so heißt das fachlich korrekt) bestand den kritischen Blick der Prüfer mit Bravour.

Die Lust an handwerklichen Höchstleistungen ist dem gebürtigen Götzner auch nach den harten Vorbereitungen geblieben. So macht er gerade seine Ausbildung zum Bauhandwerker und plant bereits, die Baumeisterschule zu absolvieren. „Danach ist aber einmal genug gelernt“, lacht er und schließt nicht aus, dass er nach einer Lernpause doch wieder die Schulbank drücken wird.

Maßgenau und schnell

Bei den WorldSkills kann nur eine Person (ein Team) pro Berufszweig für eine Nation starten. Voraussetzung für die Qualifikation jedes österreichischen Teilnehmers ist die Teilnahme an den Staatsmeisterschaften, bei der die besten jungen Fachkräfte ihr Können unter Beweis stellen. Diese nationalen Meisterschaften sind mehrtägige Wettbewerbe, die sich am Niveau der Aufgaben bei WorldSkills orientieren. Maßgenauigkeit, Schnelligkeit und Sauberkeit – diese drei wichtigen Faktoren haben die Jury Ende vergangenen Jahres überzeugt und Martin Mittelberger zum Jungmaurer des Jahres gemacht.

Dieser Sieg war für Martin das Ticket zu den „WorldSkills 2013“. Ausbilder Gantner drückt seinem Schützling zusammen mit den Kollegen die Daumen. Und auch bei der Vorarlberger Bauinnung freut man sich über den „Superlehrling“, wie Geschäftsführer Thomas Peter betont. Er macht nämlich ausgezeichnete Werbung für den Lehrberuf.

Mit dem hohen Trainingsaufwand habe ich nicht gerechnet.

Martin Mittelberger

Zur Person

Martin Mittelberger

Teilnehmer der WorldSkills 2013 in Leipzig.

Geboren: 8. März 2013

Ausbildung: Maurerlehre, derzeitAusbildung zum Bauhandwerker

Arbeitet bei Müller Wohnbau, Altach

Familie: Freundin