Leidenschaftliche Winzer

Ihm wird der Wein von steirischen Vorfahren in die Wiege gelegt. Von ihr kommt die Liebe für alles Schöne.
Widnau. (VN-elle) Schilcher Weinbauern dominieren den Stammbaum von Robert Seidler, der nach der Volks- und Hauptschule in Hohenems-Herrenried auf Wunsch der Eltern „eppas körigs lerna sött.“ Das ist vor 30 Jahren ein Textilberuf. Er arbeitet als gelernter Strickwarenerzeuger bei Mäser Textil in Dornbirn und in der Christian Eschler AG in Bühler, bevor er sich als Handelsagent und Textilberater selbstständig macht. 2007 erfüllt sich sein Kindheitstraum: Mit eigenen Weingärten im Südburgenland wird Robert Seidler Winzer. Gattin Susanne ist Schrunserin, geboren mit einem untrüglichen Blick für alles Schöne, was Leben und Natur zu bieten haben, engagiert als Hobbyhandwerkerin und mittlerweile selbstständige Bürodienstleisterin mit den Schwerpunkten Webdesign und Buchhaltung. Sie findet das Objekt ihrer beider Begierde: einen Weingarten mit Platz für ein Kellerstöckl. Spontan beschließen sie, Leben und Leidenschaft fortan dem Wein zu widmen. 2010 richten sie in Widnau die kleine, feine Vinothek „Weindepot Südburgenland“ ein und verwöhnen seither Weinliebhaber im Dreiländereck mit edlen Tropfen in höchster Qualität aus eigenem Anbau.
Weinberg in Winten
Er liegt am Weg einer Geschäftsreise ins Burgenland, unweit von Eberau im Bezirk Güssing und wird zu ihrer Liebe auf den ersten Blick. Auf einem sanft hügeligen Areal von 2,5 Hektar stehen die Stöcke bekannter Rotweintrauben sorgsam gepflegt in Reih und Glied: Blaufränkisch, Merlot, Pinot Noir, Zweigelt. Klima wie Boden sind ideale Rotwein-Terroirs. Die Arbeit im Weingarten machen Susanne und Robert Seidler vorwiegend selbst. Ein Mitarbeiter unterstützt sie dabei. Die Kellerarbeit ist einem Kellermeister vor Ort anvertraut. Mit Leidenschaft für Spitzenweine reduzieren die Jungwinzer die Traubenanzahl, setzen Pflege vor Ausbeute, ersetzen die Weißweinstöcke durch Rotweinstöcke, legen die Latte für beste Qualität ganz hoch. „Das Ergebnis kann sich trinken lassen. Bei der Arbeit am Weinberg spreche ich mit allen Weinstöcken und bedanke mich für den guten Wein“, bekennt Susanne Seidler, die auch für den Auftritt der durchwegs in Barrique ausgebauten Weine zuständig ist. Sohn Fabian, nach Abschluss der Hotelfachschule zurzeit Koch in Luzern, goutiert jedenfalls den „Umstieg“ der Eltern ins Winzerdasein. Zum gemeinsamen Traum gehört noch ein Kellerstöckl mit Keller und Gästezimmer im Weinberg, das noch gebaut werden soll.
Weindepot Widnau
Susanne und Robert Seidler gründen an ihrem ständigen Wohnort Widnau im St. Galler Rheintal das „Weindepot Südburgenland“. Das Angebot umfasst neben eigenen Rot-. Rosé- und Schaumweinen der Jahrgänge ab 2007 Weiß- und Rotweine sowie Rosé- und Schaumweine befreundeter Winzer aus den Regionen Südburgenland und Südsteiermark. Die Namen der Seidlerschen Topweine verraten die enge Verbundenheit mit der Heimat Vorarlberg. Der Merlot „Viktor“ erinnert an ihre Hochzeit in Viktorsberg. Den Zusatznamen „Bartholomäus“ zum Pinot Noir widmet die Montafonerin Susanne dem Bartholomäberg. Mit dem Blaufränkisch „Urbanus“ wird der Weinheilige geehrt und mit dem Zweigelt namens „Ladislaus“ der Vorbesitzer des Weinbergs. Der Cuvée „Ego“ ist ein Chefwein von besonderer Qualität. Die Vinothek ist wöchentlich am Freitag von 16.30 bis 19.30 Uhr geöffnet. Degustationen von bis zu 12 Personen werden auf Anfrage organisiert: weindepot@suedburgenland.at
Wir sind Winzer aus Leidenschaft und lieben die Arbeit im Weingarten.
Susanne & Robert Seidler

Zur Person
Susanne Seidler
Seit 25 Jahren in und rund um das Büro tätig, Winzerin aus Leidenschaft
Geboren: 21. Jänner 1969 in Bludenz
Stand: Seit 20 Jahren mit Robert Seidler verheiratet, 1 Sohn
Beruf: Selbstständige Bürodienstleisterin
Lebensmotto: „Wachse an deinen Aufgaben“
Robert Seidler
Ausgebildeter Strickwarenerzeuger, selbstständiger Handelsagent
Geboren: 18. Juni 1966 in Lustenau
Familie: Gatte von Susanne Seidler, Vater von Fabian
Traumberuf: Winzer. www.suedburgenland.ch
Lebensmotto: „A Guats gibt wieder a Guats“