Der Kick des Engagements

Wetter / 05.09.2013 • 19:09 Uhr
Sandro Frick und seine Fußballerkollegen treten nicht nur das runde Leder. Integration wird beim Verein FC Tosters seit Jahren groß geschrieben. Foto: D. Mathis
Sandro Frick und seine Fußballerkollegen treten nicht nur das runde Leder. Integration wird beim Verein FC Tosters seit Jahren groß geschrieben. Foto: D. Mathis

Sandro Frick vom FC Tosters 99 organisierte ein Rasenspektakel für den guten Zweck.

Feldkirch. Was für ein Tag: Prominente aus Politik, Sport, Wirtschaft und Musik sowie der SCR Altach und eine Feldkirch-Auswahl kickten gestern im Rahmen eines Benefizspiels im Feldkircher Waldstadion vor über 800 Zuschauern. Die außergewöhnlichen Partien fanden zugunsten der „Kinderhilfe Siebenbürgen“ und des „Netz für Kinder“ statt. Veranstaltet wurde das Rasenspektakel vom FC Tosters 99 – einem kleinen Hobby-Fußballverein aus Feldkirch, der seit vielen Jahren für seine Bemühungen um Integration bekannt ist.

Von Anfang an dabei

Sandro Frick (34), einer der Hauptorganisatoren des Events, ist seit der Geburtsstunde im Jahr 1999 dabei. „Wir haben früher jeden Sonntag gekickt und dachten irgendwann, dass wir einen Verein gründen könnten“, erzählt Frick über die Anfänge. Bereits ein Jahr später veranstaltete der Verein sein erstes Benefizspiel, damals für die Kinder aus Gomel. „Wir wollten als Verein bekannt werden und auch was Gutes tun“, erinnert sich Frick. Mittlerweile ist das soziale Engagement aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken und sogar in den Statuten verankert. „Bei uns“, sagt Frick, „beschränkt sich eben nicht nur alles auf das runde Leder“, und das sei gut so. Österreichweite Bekanntheit erlangte der Verein mit seinem Langzeitprojekt „Integrieren und profitieren“. Seit Jahren helfen die Kicker jungen Asylwerbern, sich in Vorarlberg besser einzuleben. Neben dem gemeinsamen Training bekommen die jungen Teammitglieder aus dem Ausland jeweils einen Begleiter zur Seite gestellt, der ihnen durch den Alltag hilft. Sei es nun bei Hausaufgaben, Lehrstellensuche oder Behördengängen. Im Gegenzug helfen die Asylwerber bei Vereinsveranstaltungen mit und erweitern den Horizont der Vorarlberger Teamkollegen. Im vergangenen Jahr wurden die Vereinsgründer von der Tageszeitung „Die Presse“ mit dem Preis „Österreicher des Jahres“ in der Kategorie Humanitäres Engagement ausgezeichnet. Den Umstand, dass mittlerweile einige Vereine auf den Zug aufgesprungen sind und Asylwerber in ihre Mannschaften aufnehmen, findet Frick „eine gute Sache“.

20.000 Euro hat der umtriebige Verein seit seiner Gründung für soziale Zwecke gespendet. Anders als bei vielen anderen Benefizveranstaltungen gehen beim FC Tosters 99 die Erlöse und Spenden zu hundert Prozent an die Bedürftigen. „Das ist bei uns so üblich“, sagt Frick.

Leidenschaftlicher Sportler

Sport, vor allem der Mannschaftssport, das sei seine große Leidenschaft, erzählt der 34-jährige Feldkircher, der im Brotberuf als Physiotherapeut arbeitet. Mit Fußball ist er erstmals mit sechs Jahren in Kontakt gekommen, beim Verein in seiner Heimatgemeinde Rankweil. Seither hat ihn das Ballfieber nicht mehr losgelassen. Und nach einer Pause mischt der leidenschaftliche Kicker mit seinen Mannen vom FC Tosters 99 heuer wieder in einer Hobbyliga mit.

In unserem Verein beschränkt sich nicht alles nur auf Fußball.

Sandro Frick

Zur Person

Sandro Frick

Spieler beim FC Tosters 99 und Hauptorganisator des Benefizspiels für die „Kinderhilfe Siebenbürgen e. V.“ und des „Netz für Kinder“.

Geboren: 14.12.1978

Ausbildung: Physiotherapeut

Familie: ledig

Hobbys: Fußball, Eishockey, Functional Training, Musik