“Mein Bär hieß Konfuzius”

Foto: VN/ Hartinger
Master-Student Martin Selb (27) aus Feldkirch ins Hochbegabtenprogramm aufgenommen.
Feldkirch. (VN-sta) Was hat die chinesische Philosophie mit Wirtschaft zu tun? Im Fall von Martin Selb eine ganze Menge. Spricht man mit dem 27-jährigen Absolventen der WU Wien und derzeitigen Masteranden an der Uni Liechtenstein, kommt man an den drei großen Lehren Chinas, dem Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus nicht vorbei. Vor allem der alte Meister Konfuzius hat es ihm angetan – und das schon seit frühester Kindheit. „Ich habe meinen Teddybär Konfuzius genannt – und keiner wusste wieso“, erzählt er von den Anfängen seiner Leidenschaft. Dem Kindesalter ist der Feldkircher schon längst entwachsen, die Liebe zur chinesischen Kultur ist geblieben. Selb hat neben Internationaler Betriebswirtschaftslehre auch Sinologie studiert, spricht gut Chinesisch, ließ sich in der Kunst der Kalligrafie unterrichten, betreibt den Kampfsport Wing Tsun und wird schon bald seine chinesische Freundin heiraten. Seine Fremdsprachenkenntnisse dürften nun auch mit ein Grund für die Aufnahme in das Hochbegabten-Programm WiWi-Talents gewesen sein. Im Auswahlverfahren konnte sich Selb gegen Hunderte Mitbewerber aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durchsetzen. Anders als generell üblich winken dem Stipendiaten damit keine Geldscheine, sondern interessante Kontakte zu Top-Unternehmen sowie eine Aufnahme in das WiWi-Talents-Jahrbuch, das Personalentscheidern in etwa 500 namhaften Unternehmen zugeschickt wird. „Das ist eine schöne Anerkennung meiner Arbeit“, sagt Selb in seiner ganz und gar unprätentiösen Art. Dem Klischee des rein gewinnorientierten und stromlinienförmigen Karrieristen will der 27-Jährige so gar nicht entsprechen. Seine Ideale sind hoch: „Ich will später mal etwas Neues aufbauen. Mit anderen Visionen umsetzen, die auch für die Gesellschaft von Relevanz sind.“ Einfach Verwalter zu sein, der von acht bis fünf seinen Job runterspult, das sei nun wirklich nicht sein Ding. Derzeit arbeitet der Endzwanziger als Betriebsleiter Finanzen beim Pulverbeschichtungsunternehmen Längle in Klaus. Nebenbei studiert Selb Entrepreneurship, zu Deutsch Unternehmertum, an der Universität Liechtenstein.
Ich möchte mit anderen Menschen Visionen umsetzen.
Martin Selb
Zur Person
Martin Selb
wurde als Master-Student in ein Hochbegabtenprogramm aufgenommen.
Geboren: 3. Juli 1986 in Feldkirch
Ausbildung: Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre/Sinologie in Wien. Derzeit Masterand im Fach Entrepreneurship der Universität Liechtenstein
Laufbahn: Betriebsleiter Finanzen bei Längle Pulverbeschichtung GmbH in Klaus